IBMs neuer und alter Gegner Microsoft
IBMs Behauptung, nicht im Anwendungsbereich aktiv zu sein, ist laut IDC nicht mehr glaubwürdig aufrecht zu erhalten. Längst hat sich IBM hier den größten denkbaren Gegner vorgenommen: Microsoft.
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Lange Zeit hat IBM seinen Kunden glaubhaft machen wollen, dass das Unternehmen sich nicht bei Applikationen engagiert, so die Einschätzung von Rüdiger Spies, Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC. Konsequenterweise wurde alles als Middleware klassifiziert. Bei dem CAD-System CATIA war diese Positionierung schon nie tragfähig. Das gleiche galt für das Lotus-Angebot. Bei Rational konnte man geteilter Meinung sein. Hier handelt es sich um Entwicklungswerkzeuge, die nicht mit einem Transaktionssystem vergleichbar sind. Trotzdem richtet sich das Angebot an einzelne Benutzer in einem Unternehmen, es bietet eine Benutzeroberfläche für eine große Zahl von Usern, und es besitzt somit nicht die Eigenschaften einer klassischen unsichtbaren Middleware-Komponente.
Bei Filenet war es dann endgültig vorbei mit der glaubhaften Positionierung als reine Middleware. Es bleibt zwar richtig, dass IBM sich nicht durch die Übernahme eines klassischen Enterprise Applikationsanbieters exponieren will, aber mit der neuesten Ankündigung Lotus Symphony - einer Suite von Online-Office-Tools - positioniert sich IBM frontal zu Microsoft. Es wird wohl niemand behaupten wollen, dass Lotus Notes keine Enduser-Anwendung ist.