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Infineon schreibt tiefrote Zahlen

Infineon schreibt tiefrote Zahlen. Der Chiphersteller Infineon hat einen überraschend hohen Quartalsverlust von 114 Millionen Euro geschrieben und meldet Umsatzrückgänge in fast allen Produktgruppen. Der Konzern geht davor aus, dass der Preisdruck weiter anhalten wird. Firmen-Chef Ziebart kündigte weitere Kostensenkungen und Restrukturierungen an.

Autor:Martin Fryba • 26.4.2005 • ca. 1:15 Min

Infineon schreibt tiefrote Zahlen

Mit einem Fehlbetrag im zweiten Fiskalquartal 2005 (Ende März) von 114 Millionen Euro hat Infineon höhere Verluste geschrieben als Analysten erwartet haben. Im Vorjahresquartal hatte der Chiphersteller noch einen kleinen Überschuss von 39 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz sank auf 1,6 Milliarden Euro ? ein Rückgang um 4 Prozent. »Leider haben sich unsere vorsichtigen Einschätzungen der Marktbedingungen und der Ausblick für das abgelaufene Quartal al richtig erweisen«, kommentierte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart die enttäuschenden Zahlen. Eine Prognose für das dritte Quartal wagte der CEO nicht, er sehe aber keine wesentliche Nachfragesteigerung, der Preisdruck werde weiter anhalten. Zudem rechnet Ziebart damit, dass das geplante Auslaufen der Produktion im Münchner Stadtteil Perlach negative Auswirkungen auf das Betriebsergebnis im dritten Quartal habe werde.

Bei Chips für Kommunikationsgeräte hat Infineon einen Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 332 Millionen Euro verzeichnet. Dieser Bereich trug maßgeblich zum hohen Verlust bei: Das Ebit rutschte von plus 15 Millionen Euro im zweiten Quartal 2004 auf minus 142 Millionen Euro. »Saisonale Abkühlung des weltweiten Marktes für Mobiltelefone sowie ein stärker als saisonaler Nachfragerückgang bei einigen Kunden«, hieß es dazu aus der Münchner Konzernzentrale. Bei Speicherprodukten betrug das Umsatzminus 5 Prozent auf 633 Millionen Euro. Das Ebit stieg von zuvor 13 auf 17 Millionen Euro. Die stärkste Sparte Halbleiter für Automobil- und Industriekunden verbesserte dagegen die Erlöse um 5 Prozent auf 634 Millionen Euro. Wegen starkem Preisdruck im Chipkarten-Geschäft sank das Ebit aber von 49 auf 36 Millionen Euro.

»Da es keine Faktoren gibt, die kurzfristig zu einer höheren Nachfrage führen, insbesondere in den Bereichen Speicherprodukte und Mobiltelefone, werden wir uns auch im dritten Geschäftsquartal weiter auf Kostensenkungsmaßnahmen und die Restrukturierung nicht profitabler Bereiche konzentrieren«, sagte Infineon-CEO Ziebart.