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Information Card Foundation arbeitet am Ende aller Passwörter

Die Information Card Foundation hat sich das Ziel gesetzt, den elektronischen Zugangs- und Zahlungsverkehr langfristig zu verbessern. Zahlreiche große Computerhersteller wollen mittels ID-Karten die heutige Passwortflut abschaffen.

Autor:Lars Bube • 23.6.2008 • ca. 0:50 Min

Biometrie oder ID-Karten: was wird künftig die digitale Zugangskontrolle übernehmen?

Die neugegründete Information Card Foundation, zu der Google, Microsoft, Novell, Oracle, und PayPal zählen, will den Gebrauch von ID-Karten im Internet fördern. Die dahinter stehende Grundidee ist der Gedanke der elektronischen Brieftasche, nach der die ID-Karten im Internet langfristig zum Gegenstück von physischen Bescheinigungen wie Ausweisen und Führerscheinen werden sollen. Es soll aber nicht nur eine ID-Karte pro Person geben, vielmehr sollen verschiedene Karten für verschiedene Rollen verwendet werden. So wird sichergestellt, dass zum Beispiel die ID-Karte für eine Partnervermittlung von der für die Bankgeschäfte getrennt ist.

Die Eingabe von Nutzernamen und Passwörtern soll durch die ID-Karten künftig gänzlich überflüssig werden. Dies hat neben einen praktischen Handhabung jedoch auch wichtige Sicherheitsgründe: Vor allem in den USA ist Identitätsdiebstahl zu einem schweren Problem herangewachsen. Die Sicherheit soll durch die ID-Karten insofern verbessert werden, als sie von vertrauenswürdigen Institutionen zertifiziert werden müssen.

Das Grundkonzept der ID-Karte an sich ist alles andere als neu. Zum Beispiel hatte Microsoft erst vor kurzem ein eigenes Card-Space für Windows Vista vorgestellt, jetzt aber anscheinend eingesehen, dass eine branchenübergreifende Initiative mehr Erfolgsaussichten bietet. Dennoch bleibt fraglich, ob sich die ID-Karten gegen die große Konkurrenz noch einfacher zu bedienender Biometrie-Systeme durchsetzen kann.