Innovation kommt von aussen
Innovation kommt von aussen. Innovation wird künftig zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Zwar wissen das viele Unternehmen, doch bei der Umsetzung hapert es. Das ergab eine weltweite Studie von IBM.

Innovation kommt von aussen
Wie können sich Unternehmen im harten globalen Wettbewerb behaupten, die nicht den Vorteil von Billiglöhnen auf ihrer Seite haben? Was sind die Schlüsselfähigkeiten, auf die sie sich stützen können, und wie können sie diese am besten nutzbar machen? Diese Fragen bewegen wohl die meisten Unternehmenslenker. Ein Schlüsselbegriff in diesem Zusammenhang heißt Innovation. Wie Unternehmen Innovation betreiben, stand im Mittelpunkt einer von IBM 2005 durchgeführten weltweiten Studie, an der über 700 CEOs teilnahmen. 267 kamen aus Europa, 197 aus Nord- oder Südamerika und 307 aus dem asiatisch-pazifischen Raum.
Wichtigstes Resultat der Untersuchung: Mehr als auf neue Produkte und Dienstleistungen kommt es auf neuartige und überlegene Geschäftsmodelle an, wenn man sich vom Wettbewerb differenzieren und seine Marge steigern möchte. Zwar fokussierten rund 41 Prozent der befragten CEOs auf Produkt- und Serviceinnovationen, rund 30 Prozent versuchten vor allem den Betrieb zu optimieren, und nur knapp 30 Prozent stellten die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in den Mittelpunkt. Unterscheidet man jedoch bei den Teilnehmern der Studie zwischen den Firmen mit den besten und den schlechtesten Margen, dann zeigte sich, dass die bestverdienenden Firmen nahezu doppelt so viel Aufmerksamkeit in ihre Geschäftsprozesse stecken wie Firmen mit unterdurchschnittlichen Margen. Wer sein Geschäftsmodell verbesserte, steigerte nach der IBM-Untersuchung pro Jahr seine Gewinnmarge um gut fünf Prozent. Verbesserungen im Betriebsablauf und neue Produkte zeigten demgegenüber keine oder kaum positive Auswirkungen.
Allerdings bedeutet der Versuch, neue Geschäftsmodelle umzusetzen, immer hohen Aufwand. Wer Innovation optimieren will, muss externe Quellen wie etwa Geschäftspartner (genannt von 38 Prozent), Kunden (37 Prozent), Berater (22 Prozent), ja sogar Wettbewerber (20 Prozent) als Ideengeber einbeziehen. Erfolgreiche Firmen tun das weit häufiger als Unternehmen, die weniger Erfolg haben. Insgesamt ist nach den Ergebnissen der IBM-Studie die Einsicht in die Notwendigkeit externer Kooperation allerdings weit verbreiteter als ihre tatsächliche Umsetzung: Rund 77 Prozent sprechen sich für Kollaboration und Partnerschaft aus, nur gut 50 Prozent kooperieren in großem Umfang.
Das hat verschiedene Gründe: neben einer unkooperativen Firmenkultur, begrenzten Mitteln und begrenztem Personal sowie unreifen Prozesse nannten auch 14 Prozent der Befragten eine unflexible IT-Infrastruktur und 13 Prozent unzureichenden Informationszugang als Kooperations-Hemmnisse. Außerhalb des eigenen Unternehmens traten vor allem gesetzlicher Restriktionen und ökonomische Unsicherheit hemmend in Erscheinung. Immerhin 15 Prozent monieren fehlende Technologien für die Kooperation über Firmengrenzen hinweg.
Technologie und Geschäftsprozesse
Knapp 80 Prozent der CEOs sehen die Integration von Geschäftsprozessen und Technologie als Schlüssel zu innovativen Prozessen und Geschäftsmodellen: Hier spiegelt sich die immer wichtiger Rolle von Technologien wie webbasierender Kollaboration oder serviceorientierter Softwarearchitekturen wider.
Nur etwa 45 Prozent der Befragten haben allerdings schon heute eine enge Integration zwischen Geschäftsprozessen und IT realisiert. Dabei sind ihre Vorteile deutlich sichtbar: Firmen mit starker Integration zwischen Geschäftsprozessen und unterstützender Technologie reduzieren ihre Kosten weit stärker, erhöhen die Kundenzufriedenheit mehr, erzielen mehr Umsatz, werden schneller und flexibler und bekommen Zugang zu neuen Kundenschichten.
Hier eröffnet sich ein weites Feld für die Aktivitäten von IT-Dienstleistern eröffnen, die die Unternehmen bei der ersehnten Verzahnung von Technologie Geschäftsprozessen unterstützen können.