Intel auf der Überholspur
Intel ist mit seinen Core-2-Prozessoren AMD ohnehin bereits ein gutes Stück weit voraus und könnte sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. Nichtsdestotrotz legt der Hersteller nach und macht seine Core-2-Reihe schon in 2007 mit einem Produkt- Update noch einmal deutlich schneller.
- Intel auf der Überholspur
- Performance-Gewinn liegt bei bis zu 100 Prozent
- Pentium und Celeron Reloaded
Intel arbeitet bei der Prozessorentwicklung mit dem Tick-Tock- Modell. Der Name stammt von dem Geräusch eines mechanischen Uhrwerks ab. Regelmäßig wie das Pendel einer Uhr ausschlägt, überarbeitet der Hersteller im festen Rhythmus seine Prozessor- Produktlinien. Das Entwicklungs- Pendel schwingt dabei im Zyklus von rund zwei Jahren. Schlägt das Pendel nach der einen Seite aus (Tick), führt Intel eine komplett neue Microarchitektur ein – zuletzt 2006 die Core-Architektur bei den Core-2-Modellen. Ein Jahr später folgt beim Ausschlag in die andere Richtung (Tock) immer das Update der existierenden Architektur, bei dem am Herstellungsprozess und an den Funktionen getunt wird. An diesem Punkt steht Intel jetzt wieder in der zweiten Jahreshälfte 2007: Bei der kommenden Neuauflage der Core-2-Prozessoren (Penryn-Familie) wurde weiter an der Core-Architektur gefeilt und vom 65- zum 45-Nanometer- Herstellungsprozess gewechselt.
Dünnere Schichten für mehr Speed
Die dünneren Schichtdicken ermöglichen zunächst höhere Taktraten. Die neuen 45-Nanometer- Core-2-Prozessoren werden bei Intel wieder die 3,0-GHz-Grenze knacken, bis zu vier GHz sind anvisiert. Dank der kompakteren Halbleiter-Strukturen passen auch mehr Transistoren auf den Chip, ohne dass die Kern-Größe (Die) den Kostenrahmen sprengt. Bis zu 30 Prozent Preisersparnis bringt der neue Prozess. Intel nutzt dies, um den L2-Cache bei den Dual-Core-Prozessoren (Wolfdale) der Penryn-Familie von vier auf sechs MByte zu vergrößern, bei den Quad-Core-CPUs (Yorkfield) entsprechend auf zwölf MByte. Beeindruckende 820 Millionen Transistoren arbeiten damit in einer der kommenden Core-2-Quadcore-CPUs, ohne dass die Leistungsaufnahme größer wird als bei den aktuellen Modellen.
Damit der schnellere Takt und größere Zwischenspeicher ihre Vorteile besser ausspielen können, erhöht Intel passend auch die Geschwindigkeit des Systembusses, der den Prozessor an Chipsatz und Arbeitsspeicher anbindet. Intel wechselt von 1.066 MHz (FSB1066) auf 1.333 MHz (FSB1333). Insgesamt sind alle neuen Funktionen zusammengenommen für rund 20 bis 40 Prozent mehr Leistung gut. Das ist im Praxiseinsatz deutlich spürbar.