Intel: Mehr Geld für den Channel
Intel: Mehr Geld für den Channel. Auf dem diesjährigen »EMEA Solutions Summit« hat Chiphersteller Intel ein neues Partnerprogramm vorgestellt, das im Juli europaweit startet. Deutlich mehr Geld gibt es für die Marketing-Unterstützung der Partner. Mit der »Intel Interchangeability Initiative« soll die Assemblierung von Notebooks erleichtert werden.
Intel: Mehr Geld für den Channel
Intels neues, dreistufiges Channel- Programm soll für die Partner mehr Transparenz bringen und beinhaltet neben zahlreichen neuen Logos und Bezeichnungen massive Investitionen in den Channel: Rund zehnmal mehr als bisher will der Branchenprimus für Anzeigenkampagnen und POS-Maßnahmen zur Unterstützung seiner Partner investieren. Die Stufe »Intel Premium Provider« wird es ab Anfang Juli nicht mehr geben: Intels wichtigste Partner heißen nun »Premier Members«, gefolgt von »Associate«- und »Registered Members«. In der Vergangenheit seien die Kriterien für »Premium Members« nicht transparent genug gewesen. Maurits Tichelmann, Director Sales and Distribution Reseller Channel Operations EMEA bei Intel, betont, dass ab sofort nicht nur für den Server- Bereich, sondern auch im Mobile- und Desktop-Segment klar definiert sei, welche Anforderungen ein »Premier Member« zu erfüllen habe. »Die Kriterien für die verschiedenen Partnerstufen sind nun absolut transparent für jeden Intel-Partner nachvollziehbar«, so Tichelmann.
Erhebliches Wachstumspotenzial für die Partner sehe Intel vor allem im mobilen Bereich, der bisher jedoch deutlich von den ABrands dominiert werde. Um den B-Brands im Notebooksegment unter die Arme zu greifen, hat Jeffery L. Hoogenboom, Vice President Sales and Marketing Group und General Manager der Intel Reseller Channel Operation, die »Intel Interchangeability Initiative « vorgestellt: Im Rahmen der neuen Initiative stellt Intel Notebookherstellern sieben Kategorien von standardisierten Komponenten wie zum Beispiel Festplatten oder LCD-Panels zur Verfügung. Wie Klaus Wehler, Channel Marketing Platform Enablement and Operations Manager, gegenüber CRN erläutert, ziele die Initiative darauf ab, den After Sales-Service sowie die Austauschbarkeit und Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu verbessern: »Standardkomponenten wie Akkus, Festplatten oder optische Laufwerke werden künftig herstellerübergreifend austauschbar sein.«
B-Brand-Herstellerstärken
Die Konkurrenzfähigkeit kleinerer Hersteller gegenüber den etablierten A-Brands werde auf diese Weise erheblich gesteigert. Künftig eröffne sich auch für kleinere Hersteller die Möglichkeit, Geräte mit einem verkaufsfördernden »Verified by Intel«-Logo anzubieten. Bisher kooperiert Intel zu diesem Zweck mit Asustek, Compal und Quanta als führenden ODMs (Original Development Manufacturers), die zusammen weltweit rund 60 Prozent des Marktes für Notebook-Standardkomponenten abdecken.
Quanta ist der weltgrößte und Compal der zweitgrößte Notebook- ODM, während Asustek als der weltgrößte PC-Komponenten- ODM gilt. Michael Chuan, Business Manager & PDA Product Center of European Sales & Marketing Group bei Asustek, erklärt, dass Asustek mit Intel bei allen sieben Kategorien von Standardkomponenten kooperiere, wobei Asustek in erster Linie kleinere Systembuilder und BBrands adressiere: »Wir richten uns an B-Brands, die durch Intels Initiative wesentlich flexibler und kostengünstiger qualitativ hochwertige Notebooks assemblieren können.«
Thorsten Duffner, Geschäftsführer von Leo Computer, erwartet daher von Intels Standardisierungs- Initiative positive Impulse für sein Unternehmen: »Intel hat vor etwa zwei Jahren schon einmal etwas Ähnliches versucht. Wenn es jetzt klappen würde, werden mit Sicherheit viele kleinere Notebookhersteller von der Initiative profitieren und Leo wird höchstwahrscheinlich dabei sein.«
Dass andererseits durch die Einführung von Standardkomponenten die Preise fallen und die Margen für Reseller kleiner werden könnten, räumt Intel-Manager Tichelmann zwar ein, doch dafür könne der Reseller seinen Kunden künftig erheblich attraktivere Service-Angebote bieten. Zudem unterstütze Intel Reseller durch eine spezielle Support-Hotline bei der Kundenbetreuung. Doppelkernprozessoren geben künftig nicht nur bei Notebooks und PCs, sondern auch bei Servern den Takt an, wie Hoogenboom auf seiner Keynote in Rhodos betonte. Die nächste Dual-Core- Server-Plattform namens Bensley werde im Laufe der nächsten drei Monate erhältlich sein. Mit Blick auf die Lieferengpässe des vergangenen Jahres, verspricht der Intel-Manager, dass in 2006 auch für eine bessere CPU-Verfügbarkeit gesorgt werde. Im vergangenen Jahr habe Intel die Nachfrage nach CPUs und Chipsätzen erheblich unterschätzt. In der Zwischenzeit seien jedoch die erforderlichen Produktionskapazitäten vorhanden, um auch bei hoher Nachfrage die erforderlichen Stückzahlen liefern zu können.
Die Nachfrage nach Viiv-Systemen, mit denen Intel ins digitale Wohnzimmer drängt, entwickelt sich dagegen erst langsam. Offensichtlich fällt es Intel schwer, mit der noch nicht vollständig ausgereift wirkenden Viiv-Technologie den Erfolg der Centrino- Plattform zu wiederholen. Weitere Wachstumsimpulse für den Channel erhofft sich der Branchenprimus von einer Plattform für Business-Desktop-PCs unter dem Codenamen »Averill«. Die neue Business-Plattform soll im Laufe des Jahres gelauncht werden und vor allem SMB-Kunden adressieren.
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