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Fit durchs Web

Internet-Surfen fördert die Gehirnleistung

Das Surfen im Internet wirkt sich positiv auf das Leistungsvermögen des Gehirns aus. Zu diesem Ergebnis kommen US-Forscher der University of California in Los Angeles (UCLA). Vor allem bei älteren Menschen haben Tests positive Effekte bestätigt.

Autor:Bernd Reder • 15.10.2008 • ca. 1:25 Min

Nach Angaben der Experten der University of California wirkt das Surfen im Internet der Verringerung der Gehirnleistung entgegen, die vor allem bei älteren Menschen auftritt. Diese äußert sich in einem schlechteren Gedächtnis und einer langsameren Verarbeitungsgeschwindigkeit.


Wer fleißig googelt, bleibt geistig länger fit. Das behaupten Wissenschaftler der University of California. Vor allem ältere Internet-Nutzer, Stichwort "Silver Surfer", würden von der Internet-Nutzung profitieren.

Die Beschäftigung mit dem Internet sei ein gutes Training, um solchen Erscheinungen vorzubeugen, schreiben die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des »American Journal of Geriatric Psychiatry«. »Unsere Studie bestätigt, dass die Internet-Technologie durchaus positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben kann. Sie hilft etwa dabei, unsere Gehirne aktiv zu halten«, zitiert CNN den UCLA-Professor und verantwortlichen Studienleiter Gary Small.

Die Ergebnisse seien vor allem für Menschen mittleren und hohen Alters ermutigend. Diese könnten das Surfen im Web als Trainingsmethode einsetzen, um einer Reduktion des Leistungsvermögens des Gehirns vorzubeugen. »Im Internet nach Informationen zu suchen, ist für das Gehirn ein komplexer Entscheidungsprozess, der seine Funktionen deutlich verbessert«, stellt Small fest. Dabei würden Hirnregionen aktiviert, die selbst beim Lesen unbeteiligt bleiben.

»Es ist prinzipiell so, dass manche Tätigkeiten das Gehirn mehr fordern als andere. Das Surfen im Internet ist sicherlich etwas, das in dieser Hinsicht einige Herausforderungen für die Nutzer bereithält«, ergänzt Alexander Maye, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. So erfordere die Nutzung des Webs beispielsweise ein Mindestmaß an Orientierung und eine schnelle Auffassungsgabe.

»Einen Zusammenhang zwischen dem Internetsurfen und einer gesteigerten Hirnaktivität halte ich deshalb für plausibel«, so Maye. Eigene Forschungsergebnisse des Instituts stützen die Ergebnisse der kalifornischen Wissenschaftler.

Wer aber nun glaubt, seine grauen Zellen alleine durch Internet-Surfen fit halten zu können, ist auf dem Holzweg: »Die Beschäftigung mit dem Internet alleine reicht sicherlich nicht aus, um etwaigen Leistungsverlusten des Gehirns im Alter vorzubeugen«, stellt Maye klar. Mindestens ebenso wichtig sei unter anderem der Kontakt zu anderen Menschen.