Entdeckt trotz Anonymisierungsdienst
Eigentlich sollen Anonymisierungsdienste dafür sorgen, dass man beim Surfen im Internet unbeobachtet bleibt. Doch das funktioniert leider nicht immer, haben Forscher jetzt festgestellt.

- Entdeckt trotz Anonymisierungsdienst
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Anonymisierungsdienste ermöglichen anonymes Surfen, indem sie den Datenverkehr zwischen dem Surfer und der von ihm besuchten Webseite über ein vielschichtiges Netzwerk von Proxy-Servern leiten. Teilnehmende Server des Netzes leiten Datenpäckchen weiter und bauen so eine alternative Datenroute auf, die nur schwer nachvollziehbar ist.
Doch ganz so einfach ist es leider nicht, wie nun IT-Forscher der Universität Regensburg nachweisen konnten. So hat Dominik Herrmann, Doktorand am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Regensburg eine Methode vorgestellt, wie man das Surfverhalten von Nutzern des Anonymisierungsdienstes »Tor« überwachen kann. Zwar sei es Außenstehenden nach wie vor nicht möglich, das Surfverhalten eines Tor-Nutzers vollständig zu rekonstruieren; der Abruf einzelner Webseiten könne jedoch bei guten Beobachtungsbedingungen mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 bis 80 Prozent nachgewiesen werden. Ein solcher »Angriff« funktioniert zudem im Prinzip nicht nur bei »Tor«, sondern den Untersuchungen der Regensburger Forscher zufolge - bei allen anderen marktüblichen Anonymisierungsdiensten sowie den meisten anderen Verfahren, die den Datenverkehr verschlüsseln, z. B. bei nach dem Stand der Technik verschlüsselten WLANs und bei VPNs.