Ist Deutschland durch Cyber-Angriffe gefährdet?
Bisher kennt man sie nur aus Filmszenarien: Groß angelegte Hacker-Angriffe mit unabsehbaren Folgen. Doch nach Ansicht von Experten ist die Gefährdung durch solche Angriffe in Deutschland recht hoch. Der Grund: Die Monopolstellung von Firmen wie Telekom, Microsoft Cisco und Co.

- Ist Deutschland durch Cyber-Angriffe gefährdet?
- Gefahrenpotenzial durch Quasi-Monopole
- Mögliche Angriffs-Szenarien
- So kann sich Deutschland schützen
Auch wenn Hacker-Angriffe schon längst zur Tagesordnung zählen: Groß angelegte Attacken mit unabsehbaren Folgen kennen wir glücklicherweise bisher nur aus Filmen. So thematisierte zuletzt »Stirb langsam 4.0« im Jahr 2007 eine neue Form von Cyberterrorismus: In dem Film bringt ein ehemaliger Sicherheitschef des Pentagon die zentralen Computernetzwerke des Landes unter seine Kontrolle, und bedroht damit die Kommunikationsinfrastruktur, das Stromnetz und das Transportwesen.
Dass ein solches Horrorszenario auch in der Bundesrepublik denkbar sei, meint Marco Di Filippo, Regional Director Germany bei der Compass Security AG. Der bundesweite Ausfall des Mobilfunknetzes von T-Mobile im April habe bewiesen, welche Folgen ein solcher Vorfall nach sich ziehen könne. An die 40 Millionen Deutsche standen stundenlang ohne Handyempfang da. Selbst die Bundesregierung und die Polizei waren betroffen.
Während in diesem Fall laut Provider ein Softwarefehler im so genannten Home-Location-Register (HLR) das Problem war, könnte beim nächsten Mal ein Terroranschlag einen solchen GAU verursachen. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kriminelle die Schwachstellen der Infrastruktur in Deutschland ausnutzen«, sagt Di Filippo. »Mit entsprechendem Know-how, das sich Terroristen beispielsweise einfach aus dem Internet ziehen können, ist es bereits ohne allzu große finanzielle Mittel möglich, unsere Netze zu manipulieren beziehungsweise lahm zu legen. Alles würde zusammenbrechen.«