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Beschleunigte Angriffszyklen

Über 2.000 Hacktivismus-Hashtags identifiziert

Neue Kaspersky-Analysen zeigen, dass sich Hacktivisten-Gruppen über Hashtags im Internet organisieren – sowohl im allgemein zugänglichen Internet als auch im Darknet. Experten des Security-Anbieters fanden dieses Jahr bisher über 2.000 Hashtags. Diese dienen nicht nur als Marker für Aktionen, sondern ermöglichen auch die Koordination von Angriffen und die Kommunikation zwischen Hacktivisten-Gruppen – öffentlich und skalierbar.

Autor: Jörg Schröper • 15.10.2025 • ca. 1:05 Min

Neue Kaspersky-Analysen zeigen, dass sich Hacktivisten-Gruppen über Hashtags im Internet organisieren – sowohl im allgemein zugänglichen Internet als auch im Darknet.
© Anrdey_Popov - shutterstock.com

Durch die Organisation beziehungsweise Kommunikation über Hashtags sind beschleunigte Angriffszyklen mit globaler Reichweite möglich. Zwischen Ankündigung und Angriff vergehen häufig nur wenige Tage. Besonders beliebt bei Cyberkriminellen: DDoS-Angriffe.

61 Prozent aller beobachteten Vorfälle waren 2025 DDoS-basiert. Rund 90 Prozent der mit den Angriffen verbundenen Links führten zu externen Tools, mit denen Verfügbarkeit und Ausfälle überprüft werden können.

Betroffen von den Hacktivisten sind unter anderem Organisationen in Europa, Indien, Vietnam, Argentinien und den USA. Sichtbarkeit scheint dabei für Hacktivisten vor geografischer Relevanz zu stehen.

Kseniya Kudasheva, Digital Footprint Analyst bei Kaspersky, ordnet dies ein: „Im Gegensatz zu typischen Cyberkriminellen profitieren Hacktivisten eher von Sichtbarkeit als von Heimlichkeit. Ihr Drang nach Öffentlichkeit kann sich jedoch letztendlich gegen sie wenden. Durch die kontinuierliche Überwachung von Hacktivistengruppen können Unternehmen und Regierungen frühzeitig erkennen, wer als nächstes angegriffen werden könnte.“ Deshalb sei es für Unternehmen und Organisationen entscheidend, entsprechende Monitoring-Tools zu nutzen, um diese Signale in umsetzbare Erkenntnisse über Bedrohungen umzuwandeln und sich dagegen zu wappnen, so Kudasheva weiter.

Kaspersky gibt folgende Empfehlungen zum Schutz vor Hacktivisten:

  • Unternehmen sollten ihre DDoS-Abwehrmechanismen skalierbar aufstellen und die Wirksamkeit regelmäßig in realitätsnahen Tests überprüfen.
  • Plattformen im Surface Web und Darknet, beispielsweise mit Kaspersky Digital Footprint Intelligence, überwachen, um Ankündigungen und Bedrohungssignale frühzeitig zu erkennen. Öffentlich angekündigte Angriffe sollten als ernstzunehmende kurzfristige Warnsignale verstanden und umgehend in die Sicherheitsstrategie integriert werden.
  • Die Bildung und Kommunikation von Allianzen zwischen Hacktivistengruppen aktiv beobachten, da sie oft mit einem Anstieg der Angriffswahrscheinlichkeit einhergehen.