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IAB-Studie über Beschäftigungsdauer

Kein Trend zum Turbo-Arbeitsmarkt

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind die Arbeitsverhältnisse in Deutschland kaum instabiler geworden. Die durchschnittliche Dauer einer Betriebszugehörigkeit dauert demnach 10,8 Jahre.

Autor:Folker Lück • 8.10.2010 • ca. 0:35 Min

1992 lag die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit hierzulande bei 10,3 Jahren. Nach Einschätzung von Arbeitsmarktforscher Thomas Rhein ist deshalb die aktuelle Diskussion über instabile Beschäftigungsverhältnisse auf eine eher subjektive Wahrnehmung zurückzuführen. Auch in anderen europäischen Ländern verhalte sich die Betriebszugehörigkeit ähnlich. So sei weder in Frankreich noch in Italien ein Abwärtstrend zu erkennen. Lediglich Großbritannien und Dänemark liegen mit 8,2 Jahren knapp unter dem deutschen Durchschnitt. Rhein: »Von einem allgemeinen Trend hin zum Turbo-Arbeitsmarkt kann demnach nicht gesprochen werden«.

Als mögliche Erklärung für die Unsicherheit bei Beschäftigten sieht der Arbeitsmarktforscher die Arbeitsmarktreformen. »Aber auch der Anstieg der Befristungsquote könnte dabei eine Rolle spielen«, schreibt IAB-Forscher Rhein. Der Anteil der befristet Beschäftigten hat sich seit 1992 mehr als verdoppelt, er liegt heute bei knapp zehn Prozent.

Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb1910.pdf