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Weltweiter IT-Arbeitsmarkt schrumpft

Während viele deutsche Unternehmen noch über einen dringlichen Fachkräftemangel klagen, dreht sich weltweit der Wind. Im nächsten Jahr stehen etliche Entlassungen an.

Autor:Lars Bube • 21.7.2008 • ca. 1:00 Min

Unternehmen sollten zukünftige Arbeitskräfte möglichst früh ansprechen und sie später weiterhin optimal fördern.
Inhalt
  1. Weltweiter IT-Arbeitsmarkt schrumpft
  2. Auswege aus dem Dilemma

Während viele deutsche Unternehmen händeringend nach IT-Fachkräften suchen, zeichnet sich international ein gegenläufiger Trend ab: Die IT-Budgets schrumpfen, und viele CIOs setzen bei ihren Mitarbeitern den Rotstift an, so eine weltweit durchgeführte Studie von Goldman Sachs. Die Zahl der Unternehmen, die Entlassungen im IT-Bereich planen, ist im letzten halben Jahr dramatisch gestiegen. 15 Prozent der multinationalen Konzerne gaben im April an, die Anzahl ihrer internen IT-Spezialisten reduzieren zu wollen. Durch Umstrukturierungsprogramme und Konsolidierungsbestrebungen wie bei AMD, Dell, HP, Siemens und Sun werden mehrere tausend Mitarbeiter ihre Stellen verlieren. Am stärksten von den Kürzungen betroffen sind die unteren Lohnsegmente.

Noch dramatischer sieht die Situation bei freien Mitarbeitern aus. 48 Prozent der Unternehmen planen hier Einschnitte. Davon betroffen sind auch Berater und externe Spezialisten. 42 Prozent gaben an, sie zögerten, IT-Projekte an Dritte zu vergeben. Die Nachfrage nach IT-Projekten geht stark zurück.

In Deutschland geben hingegen 70 Prozent der Unternehmen, die zwischen zehn und 500 Mitarbeiter beschäftigen, an, der Mangel an Fachkräften sei so gravierend, dass sie dadurch in ihrer Entwicklung und dem Umsatz gehemmt seien. Während sich fast alle Mittelständler zumindest in einem oder zwei Geschäftsbereichen bei der Rekrutierung von Fachkräften schwer tun, sind bei fast jedem zehnten Befragten drei oder noch mehr Gebiete betroffen. Den meisten der hiesigen Unternehmen fehlen dabei insbesondere Fachkräfte in der Fertigung und Produktion (36 Prozent), sowie in der Forschung und Entwicklung (24 Prozent).