Mercury-Partner bleiben gelassen
Mit der Akquisition von Mercury Interactive will Hewlett-Packard die Position im Software-Markt massiv ausbauen. Ziel ist, die Software-Erlöse innerhalb von fünf Jahren auf sieben Milliarden Dollar zu steigern. Die Mercury-Partner erwarten durch den Deal keine gravierenden Auswirkungen auf ihr Geschäft.
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Mit der Übernahme von Mercury Interactive verfolgt Hewlett-Packard ehrgeizige Ziele. Dem Vernehmen nach will der IT-Riese das Software-Geschäft, dessen Umsatz 2005 bei etwa einer Milliarde Dollar lag, innerhalb von fünf Jahren auf sieben Milliarden Dollar ausweiten. Diese Pläne nannte ein langjähriger HP-Software-Partner gegenüber CRN (USA). HP zahlt für den Deal, der bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, insgesamt 4,5 Milliarden Dollar. Die Mercury-Produkte erweitern das Systemmanagement-Portfolio von HP, das der Anbieter unter dem Label Open View vermarktet. Mercury erzielte 2005 einen Umsatz von 843 Millionen Dollar. Nach Falschbilanzierungen nahm die US-Börsenaufsicht das Unternehmen im vergangenen Jahr ins Visier. CEO und CFO mussten Ende 2005 ihren Hut nehmen, die Aktie wurde im Januar von der Nasdaq genommen.
Völlig reibungslos vollzog sich auch der Aufbau des HP-Software-Geschäfts nicht: 2001 kaufte das Unternehmen den Middleware-Spezialisten Bluestone, stellte den Vertrieb der Produkte aber keine zwei Jahre später ein. Beobachter zweifelten daher an der Ernsthaftigkeit, mit der die Hardware-Company ihr Software-Geschäft betreibt. »Diese Zweifel räumt HP jetzt mit der Mercury-Übernahme aus und macht deutlich, dass Software als strategisches Geschäftsfeld gesehen wird«, urteilt Peter O’Neill, Analyst bei Forrester Research. Seiner Einschätzung nach ergänzen sich die Portfolios gut bei nur geringen Überschneidungen. HP schließe damit zu IBM Tivoli, CA und BMC auf. Darüber hinaus hält es O’Neill für möglich, die Channel-Partner von Mercury problemlos in das Partnerprogramm von HP zu integrieren.