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Microsoft-Chefentwickler: »Lieber Mac als Windows-PC«

Andern Wasser predigen, aber selber Wein trinken: Microsoft Chefentwickler Jim Allchin erklärte in einer 2004 versendeten Email, er würde sich persönlich lieber einen Mac als einen Windows-PC kaufen. Inzwischen distanziert sich Allchin allerdings von der Aussage.

Autor:Redaktion connect-professional • 13.12.2006 • ca. 0:50 Min

Gibt sich ungewollt freimütig: Microsoft Chefentwickler Jim Allchin

Im Rahmen eines Antitrust-Verfahrens gegen Microsoft wurde nun eine Email publik, die Windows-Chefentwickler Jim Allchin Anfang 2004 an Steve Ballmer und Bill Gates gesendet hat. In dem Schreiben warnt Allchin die Microsoft-Vositzenden, das Unternehmen befinde sich auf dem falschen Weg. Microsoft habe vergessen, wo die Probleme der Kunden lägen, und was sichere Produkte ohne Fehler bedeuteten. Die Email kulminiert in der Aussage, Allchin würde sich wegen der Fehleranfälligkeit von Windows persönlich lieber einen Apple-Rechner mit dem zuverlässigeren Betriebssystem MacOS kaufen – vorausgesetzt er würde nicht bei Microsoft arbeiten.

Im Windows Vista Team Blog hat der Microsoft-Chefentwickler sich allerdings inzwischen von den Aussagen distanziert. Es handele sich um eine fast drei Jahre alte Email, die als internes Memorandum gedacht war und sich deshalb bewusst einer deutlichen Sprache bediente. Das Schreiben sei nicht ohne Wirkung geblieben und in der Folge sei es zu einer grundlegenden Änderung des Entwicklungsprozesses gekommen. Heute habe man mit Vista ein phänomenales Produkt – das beste Stück Software, das es derzeit gebe, so Allchin.

Natürlich sind ans Tageslicht der Öffentlichkeit gezerrte, interne Schreiben immer eine zweischneidige Angelegenheit, bei so manchem genervten Windows-Anweder werden die freimütigen Äußerungen Jim Allchins allerdings zweifellos für Genugtuung sorgen.