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OEM-Versionen von Office künftig ohne CDs

Microsoft macht dem »Entbundeln« ein Ende

Das Konzept des »Office Ready«-PC soll künftig das »Enbundeln« von OEM-Software verhindern. Damit will Microsoft zugleich den Vertrieb von Volumenlizenzen über den Channel ankurbeln. Um kleinere Partner in Lizenzfragen zu unterstützen, baut der Hersteller gemeinsam mit der Distribution ein Kompetenzzentrum auf.

Autor:Redaktion connect-professional • 9.10.2006 • ca. 1:10 Min

Inhalt
  1. Microsoft macht dem »Entbundeln« ein Ende
  2. Die Antwort der Distributoren

Microsoft macht jetzt Nägeln mit Köpfen. Das so genannte Entbundeln von OEM-Software war dem Hersteller schon lange ein Ärgernis. Da dem Problem juristisch bislang nicht beizukommen war, will es der Software-Hersteller nun mit einem technischen Kniff ein für allemal lösen: Rechner mit vorinstallierter Office-Suite werden künftig ohne physischen Datenträger, also ohne CD oder DVD, an den Endkunden ausgeliefert. Assemblierer erhalten jeweils nur noch eine Master-DVD. Das Konzept nennt sich »Office Ready«-PC.

Tatsächlich tauchten in der Vergangenheit immer wieder OEM-Versionen der Office-Produkte im Markt auf, die losgelöst von der Hardware an den Kunden gelangten. Auch wenn dieser Vertriebsweg nach deutscher Rechtsprechung legal ist, konnte er nicht im Sinne Microsofts sein. Denn OEM- und Systembuilder-Lizenzen gibt der Software-Konzern vergleichsweise günstig an PC-Fertiger ab, um deren Aufwand bei der Vorinstallation der Programme zu vergüten. Wird OEM-Sofware »entbundelt« verkauft, streicht der Händler somit aus Sicht von Microsoft eine Marge ein, ohne die entsprechende Leistung erbracht zu haben.

»Das Modell wurde unterwandert, um es vorsichtig auszudrücken«, urteilt Robert Helgerth, Direktor Mittelstand & Partner bei Microsoft. In der Summe spricht der Manager von »einer anderen Art von Kanal«, der mit den Resellern konkurriere, denen vor allem am Vertrieb von Volumenlizenzen gelegen ist. Gerade diesen Partnern komme der »Office Ready«-PC entgegen, so Helgerth, weil er »im Markt wieder den Normalzustand herstellt«. Künftig sind die Programme auf dem Rechner vorinstalliert und werden über einen speziellen Mechanismus frei geschaltet. Der Kunde erhält dazu einen Aktivierungscode. Konkrete Zahlen zum finanziellen Schaden, der durch das »Entbundeln« entstanden ist, macht Microsoft allerdings nicht.