Mio startet in Deutschland
Nach dem nicht sehr erfolgreichen Markteinstieg mit der Vertriebsgesellschaft Bulltech startet Mio mit einer Niederlassung neu durch. Mit einer Produkt- Range, die auch Smartphones und Netbooks umfasst, will der weltweit drittgrößte Navigationsanbieter auch hier unter die Top Fünf vorstoßen.
Seit dem 1. Februar 2009 ist der Navigationsanbieter Mio in Deutschland mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Die besteht derzeit aus zwei Mann, Markus Bregler, Country Director DACH, und Hossain El Ouariachi, Country Marketing Manager DACH, die gerade auf Bürosuche in München unterwegs sind. Bis Jahresende soll das DACH-Team auf bis zu sechs Mitarbeiter ausgebaut werden. Trotz Krise habe sich die Tochtergesellschaft des taiwanischen Mitac-Konzerns entschlossen, in Deutschland noch einmal neu durchzustarten, so Bregler im Gespräch mit Computer Reseller News. Der erste Versuch vor über einem Jahr über die Vertriebsgesellschaft Bulltech und Distributionsabkommen, unter anderem mit Komsa (CRN berichtete in Ausgabe 50/2007), war nicht sehr erfolgreich. Bulltech wurde Ende 2008 aufgelöst. Jetzt soll Bregler einen DACH-Vertrieb aufbauen und die Marke »in einem überschaubaren Zeitrahmen unter die Top Fünf führen«. Der Ex-Palm-Manager kann unbelastet loslegen, weil es weder ein Lager noch nennenswerte Altbestände im Kanal gibt. Die Distribution übernimmt zunächst Komsa, weitere Distis sollen dazukommen. Bregler will aber auch mit Kooperationen, Retailern und Etailern ins Geschäft kommen.
Mit Konzernmutter Mitac im Rücken rechnet sich das Unternehmen gute Chancen aus, trotz Wirtschaftkrise einen Fuß in den umkämpften deutschen Navigationsmarkt zu bekommen. Aktuell rangieren Mio-Navis hier nicht einmal unter den Top Ten, weltweit ist Mio dagegen die Nummer drei bei GPS-Devices und in vielen Märkten, neben Osteuropa vor allem in Asien, sogar Marktführer. Weltweit will der Konzern in den kommenden drei Jahren zur Nummer zwei aufsteigen. Dafür hat Konzernmutter Mitac in den vergangenen Jahren kräftig zugekauft, Anfang 2007 Konkurrent Navman, Anfang 2009 die Consumer-Sparte von Magellan. Noch stehe nicht fest, ob beide Marken auch in Deutschland weiter verkauft würden, so Bregler. Navman-Geräte sind in Deutschland noch in einigen Vertriebskanälen verfügbar. Die Marke ist aber vor allem in Großbritannien stark und soll dort auch weitergeführt werden. Magellan-Navis, in den USA und speziell im Outdoor- Markt stark, werden in Deutschland derzeit nicht aktiv verkauft.
Mit dem Know-how von Konzernmutter Mitac will Mio auch mit einer erweiterten Produktpalette antreten. Mitte Mai kommt eine neue Range von Navigationsgeräten auf den deutschen Markt. Die »Mio Spirit«-Serie umfasst Geräte im 3,5-, 4,7- und 7-Zoll-Format mit neuen Features, wie Touchflow- Bedienung und TV-Tuner. Ein GPS-Smartphone soll ab dem dritten Quartal dazukommen sowie zum Jahresendgeschäft ein Netbook mit GPS und Navigationslösung. Auf der IFA 2008 waren Netbooks bereits bei Mio zu sehen, tauchten auf dem deutschen Markt aber nie auf.
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INFO
Mio
Spectrum House
Beehive Ring Road, London Gatwick Airport
Gatwick
RH6 OLG, UK
www.mio.com