Netzwerkhersteller erobern das Data Center
Immer mehr Netzwerkhersteller entdecken das Rechenzentrum als neuen Wachstumsmarkt und stellen Produkte vor, die auf den Einsatz im Data Center ausgelegt sind. Doch es geht auch umgekehrt: Auch Speicherhersteller drängen in den Netzwerkmarkt, wie Brocade mit der Übernahme des LAN-Spezialisten gezeigt hat.
- Netzwerkhersteller erobern das Data Center
- Umgekehrte Strategie: Vom SAN ins LAN
- Marktreife Produkte nicht vor 2010
Immer mehr Performance und Verfügbarkeit erwarten Firmen von ihrem Rechenzentrum – und das zu einem immer günstigeren Preis. Das hat eine Studie ergeben, die der Security-Spezialist Symantec unter 1.600 Firmen durchgeführt hat. Die Anforderungen, die Kunden an ihr Rechenzentrum stellen, verändern sich zurzeit also rasant – und das verändert auch die Anbieterlandschaft in dem Markt.
Während Cisco, HP Procurve und Juniper bis dato in der Branche als Netzwerkhersteller bekannt sind, haben sie neuerdings eine weitere Gemeinsamkeit: Alle drei sind in den letzten Monaten mit Produkten auf den Markt gegangen, die speziell auf die Anforderungen des Rechenzentrums ausgerichtet sind. Damit adressieren sie einen Markt, der nach Analystenmeinung ein Volumen von 14 Milliarden Dollar bietet.
Im Data Center sei bisher klassische LAN-Technologie eingesetzt worden. »Man merkt aber seit einiger Zeit, dass das an Grenzen stößt«, erklärt etwa Sepp Lausch, Area Director Enterprise für Zentraleuropa bei Juniper, den Vorstoß ins Rechenzentrum. »Man braucht jetzt auch Maschinen, die explizit aufs Data Center ausgelegt sind.«
Cisco als Nummer eins der Netzwerkbranche hat sein Portfolio längst weit über seine Kernkompetenzen im Routing und Switching hinauswachsen lassen und setzt verstärkt auf sogenannte »Advanced Technologies «. Eine davon ist das Data Center. Mit der Initiative »Data Center 3.0« hat Cisco bereits vor zwei Jahren seine Technologievision für das Rechenzentrum der nächsten Generation vorgestellt, die die Virtualisierung im Data Center vorantreiben soll. Der Netzwerker hat dabei nach eigenen Angaben bereits eine Milliarde Dollar in die Umsetzung seiner Vision investiert. »Ziel ist es, Unternehmen eine leichtere Handhabung ihrer Ressourcen zu ermöglichen«, sagt Ulrich Hamm, Consulting System Engineer bei Cisco.
Mit Cisco Data Center 3.0 sollen Infrastruktursilos zu Ressourcenpools wie Netzwerk, Server und Storage werden, die sich dynamisch an die geschäftlichen Anforderungen anpassen lassen. Das führt nach Aussage von Cisco zu mehr Geschwindigkeit, Ausfallsicherheit und Effizienz im Datencenter. Im Rahmen seiner Strategie hat Cisco inzwischen die Data Center Switch-Serien »Nexus 5000« und »Nexus 7000« vorgestellt. Ende Januar hat Cisco seine Initiative mit der Vorstellung von drei neuen Produkten, die für den Einsatz in Rechenzentren der nächsten Generation ausgerichtet sind, noch einmal vertieft: das Highend-Chassis »Nexus 7018«, den »Nexus 5010« für mittelgroße Rechenzentren und die Fabric-Extender-Serie »Nexus 2000«.