Open Text muss weiter umbauen
Open Text hat hauptsächlich durch Zukäufe seinen Umsatz ausgeweitet. Die Integration von Hummingbird ist im Wesentlichen abgeschlossen, kostet aber zahlreiche Arbeitsplätze. Das auf Content-Managment spezialisierte Unternehmen muss seine Ertragskraft verbessern, CEO John Shackleton kündigte Einschnitte an.

Der Umsatz von Open Text betrug im zweiten Quartal des Fiskaljahres 163,3 Millionen Dollar (Vorjahr: 110,8 Millionen Dollar). Der Nettogewinn lag bei 2,3 Millionen Dollar, keine große Veränderung gegenüber dem Vorjahresergebnis von 2,7 Millionen Dollar.
Die große Herausforderung für Open Text ist es, die Akquisition der fast gleich großen Firma Hummingbird zu verdauen. Da sich viele Produkte und Geschäftsbereiche überschneiden, ist es keine Überraschung, dass das Auswirkungen auf die Beschäftigten hat: Open Text hat sich im Zusammenhang mit der Übernahme von etwa 525 Beschäftigten getrennt, das entspricht etwa 15 Prozent der Gesamtbelegschaft. Außerdem sollen 40 Büros geschlossen werden. Die Roadmap für die Produktintegration will Open Text nächste Woche bekannt gegeben. »Es gab eine große Überschneidung bei den Verkaufsteams: Open Text und Hummingbird haben ähnliche Kundensegmente bearbeitet«, begründetet CEO und President John Shackleton den Personalabbau.
Sehr zufrieden zeigte sich Shackleton mit der Entwicklung beim deutschen Content-Management-Spezialisten Red Dot. Es habe schon zahlreiche Cross-Selling-Geschäfte gegeben, vor allem in Nordamerika.
Der Partnerumsatz bei Open Text hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt: Das liegt zum einen am stärkeren Partnernetz von Hummingbird, zum größeren Teil aber an intensiveren Partnerschaften mit den großen Drei Microsoft, Oracle und SAP. Die Kooperation mit SAP, die bisher in Nordamerika stärker war, soll nun auch in Europa vorangetrieben werden. Shackleton betonte, in Europa sei die Zusammenarbeit mit großen Systemintegratoren wie Accenture und vor allem Bearing Point intensiviert worden.