Zum Inhalt springen

Oracle - das heimliche Rückgrat von SAP

Drei von vier SAP-Kunden setzen bei der Datenbank auf Oracle. Nach Einschätzung von Raad Research wird sich an der Dominanz des Erzrivalen auf absehbare Zeit auch nichts ändern. Mit der Übernahme von Sun dringt Oracle künftig noch ein Stück tiefer in die SAP-Welt ein.

Autor:Michael Hase • 8.7.2009 • ca. 1:00 Min

Inhalt
  1. Oracle - das heimliche Rückgrat von SAP
  2. Den Fuß bei vielen SAP-Kunden in der Tür

Die Dominanz ist erdrückend: Drei von vier SAP-Anwendern in Deutschland setzen als Datenbank für ihre betriebswirtschaftlichen Anwendungen ein System von Oracle ein. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Raad Research, für die das Marktforschungsinstitut aus Münster knapp 2.000 IT-Leiter befragte. Damit vertraut die absolute Mehrheit der SAP-Kunden ausgerechnet auf Datenbanktechnologie des Herstellers, der den Walldorfern im ERP-Kerngeschäft am härtesten Paroli bietet. Zugleich übersteigt der Anteil der deutschen SAP-Kunden, die eine Oracle-Datenbank einsetzen, sogar den Marktanteil des US-Herstellers. Der liegt bei relationalen Datenbanken laut Gartner knapp unter 50 Prozent.

Seit Jahren hat sich an der Vorherrschaft von Oracle in der deutschen SAP-Landschaft wenig geändert: Der Anteil des Datenbankherstellers bei der Klientel der Walldorfer sank seit dem Jahr 2000 allerdings von knapp 80 Prozent auf 73 Prozent im Jahr 2008, wie Raad im Rahmen der Studie »Plattformstrategien für SAP-Systeme 2009« ermittelt hat.

Somit sei es SAP bisher weder durch Open Source-Datenbanken noch durch strategische Partnerschaften mit IBM und Microsoft gelungen, Oracle als führendes Datenbanksystem abzulösen, folgern die Münsteraner Marktforscher. »Dies wird sich auch in Zukunft bei den SAP-Bestandskunden in Deutschland nur wenig ändern.« Immerhin verzeichnet SAP mit der MaxDB anteilig die größten Zuwächse bei der Kundenzahl. Knapp drei Prozentpunkte gewann die Datenbank seit 2006 in der SAP-Klientel hinzu. Damit kommt MaxDB auf einen Anteil von zehn Prozent und liegt knapp vor Microsofts SQL Server (neun Prozent) und knapp hinter IBMs DB2 (elf Prozent).