Den Fuß bei vielen SAP-Kunden in der Tür
- Oracle - das heimliche Rückgrat von SAP
- Den Fuß bei vielen SAP-Kunden in der Tür
Die Dominanz von Oracle zu brechen ist nach Einschätzung der Raad-Analysten schon allein deshalb schwierig, weil Datenbanksysteme ein Eckpfeiler der IT sind. Deshalb scheuten Anwender das Risiko einer Migration, die meist nur im Zuge eines ERP-Systemwechsels in Frage komme.
Künftig nimmt Oracle den deutschen Rivalen noch von einer anderen Seite in die Zange: Bekanntlich kündigte der US-Riese im April die Milliarden-Übernahme von Sun Microsystems an, die bislang noch nicht abgeschlossen ist. Laut Raad betreiben immerhin elf Prozent der deutschen SAP-Anwender ihre Applikationen auf Servern von Sun. Bei diesen Kunden handelt es sich vor allem um Unternehmen mit besonders vielen Nutzern. Der statistische Mittelwert liegt bei rund 7.500 SAP-Nutzern. Damit rangiert Sun deutlich vor Server-Herstellern wie HP und IBM. Nicht zuletzt erhält der Datenbankriese mit der Sun-Übernahme auch Kontrolle über die Java-Technologie, auf der wiederum SAPs Integrationsplattform Netweaver basiert.
Somit bilden Hardware- und Software-Komponenten von Oracle bei vielen SAP-Anwendern künftig das technologische Rückgrat ihrer ERP-Installation. Bei manchen Kunden der Walldorfer hat Larry Ellisons Unternehmen über die Zeit auch an anderer Stelle den Fuß in die Tür bekommen: So gibt es zahlreiche SAP-Anwender, die CRM-Systeme von Siebel, Business Intelligence-Tools von Hyperion oder Middleware-Produkte von Bea Systems einsetzen. Allesamt Anbieter, die sich Oracle in den vergangenen Jahren einverleibte.