Progress setzt auf Kernprodukte
Der Softwarehersteller Progress will sich künftig auf seine Entwicklungsumgebung OpenEdge sowie vier ergänzende Programme konzentrieren und sich von den zehn übrigen Produktlinien trennen. Cloud Computing und Big Data sollen zu neuem Wachstum führen.

- Progress setzt auf Kernprodukte
- SaaS mit OpenEdge im Fokus
Im Dezember des vergangenen Jahres ist Jay Bhatt zum CEO und President des Herstellers Progress Software aus dem US-Bundesstaat Massachusetts ernannt worden. Offenbar hat er den Zustand und die Aussichten des Unternehmens tabulos auf den Prüfstand gestellt. Die Schlüsse, zu denen er gekommen ist, bringen einschneidende Maßnahmen mit sich. Von zehn der fünfzehn Produktlinien will man sich nun trennen, von der Software ebenso wie den damit befassten Mitarbeitern. Das Unternehmen wird derzeit so umstrukturiert, dass die beabsichtigten Verkäufe abgewickelt werden können.
»Unsere Produktlinien sind sehr unterschiedlich, und auch die Vermarktungsstrategien unterscheiden sich sehr«, erläutert Colleen Smith, Vice President SaaS and OpenEdge Product Marketing bei Progress Software, gegenüber CRN. Das zuvor amtierende Top-Management hatte die erwirtschafteten Überschüsse lange Zeit genutzt, um durch zahlreiche Zukäufe zu wachsen. Nun steht eine Kehrtwende an. Ins Feld geführt werden die bekannten betriebswirtschaftlichen Werte Aktionärsnutzen, Wachstum und Profitabilität. Die Kosten sollen gesenkt und in diesem und im nächsten Jahr für mindestens 350 Millionen Dollar Aktien zurückgekauft werden. Investitionen in die verbleibenden Produkte, klarer Fokus und einheitliche Zielsetzung des Unternehmens sollen zum Erfolg führen.
Bis zum Ende des Fiskaljahrs 2013 sollen die folgenden Produktlinien abgestoßen werden: Actional, Artix, DataExtend, FuseSource, ObjectStore, Orbacus, Orbix, Savvion, Shadow und Sonic. Im Geschäftsjahr 2011 belief sich der Umsatz mit dieser Software auf 172 Millionen Dollar, bei einem Gesamtumsatz von 533 Millionen Dollar. Smith zufolge handelt es sich durchweg um gute Produkte mit guten Aussichten, doch die Investitionen, die nötig wären, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten, kann Progress nicht leisten. Diese Software fällt in das Segment Middleware – ein Gebiet, in dem Spezialisten wie Tibco und die Software AG unterwegs sind und Riesen wie IBM und Oracle den Markt anführen.