Red Hat baut die Middleware-Sparte aus
Der Softwareanbieter Red Hat macht seine Java-Middleware Cloud-fähig und erweitert die Möglichkeiten, Geschäftsprozesse zu unterstützen.

Der Open-Source-Protagonist Red Hat spricht neuerdings vom »Intelligent Integrated Enterprise«, das durch leistungsfähige Middleware herbeigeführt werden soll. Die Unternehmen sollen dadurch besser mit der globalisierten Vernetzung, hybriden Infrastrukturen und Clouds sowie dem Datenwachstum zurechtkommen. Diese Trends würden die vorhandenen Systeme belasten und neue Anforderungen an die Integrationstechnologien stellen, argumentiert Craig Muzilla, Vice President und General Manager Middleware bei Red Hat.
Als Red Hat das Unternehmen JBoss vor sieben Jahren übernommen hatte, ging es vor allem um den Java-Applikationsserver. Inzwischen sind Module hinzugekommen und ausgebaut worden: ein SOA-basiertes Modul für die Anwendungsintegration, eines zur Datenintegration, Messaging-Software, Bausteine für das Management von geschäftlichen Regeln und Prozessen, ferner eine Verwaltungskomponente. Mit Open Shift hat der Hersteller seine Middleware-Palette um ein Cloud-Angebot im Sinn von Platform as a Service (Paas) erweitert. Im vergangenen Jahr hat Red Hat das spanische Startup-Unternehmen Polymita übernommen und dem Softwarehersteller Progress die Sparte FuseSource abgekauft.
Noch in diesem Jahr soll eine neue Version des Moduls für das Business Process Management (BPM) auf den Markt kommen, die die Polymita-Funktionalität integriert. Auf Basis von Geschäftsregeln sollen Arbeitsabläufe organisiert und Entscheidungen unterstützt werden. Mitte diesen Jahres wird die Plattform für Service-oriented Architecture (SOA) in der neuen Version 6 herauskommen, die FuseSource-Technologie integriert, wie Phil Simpson, Principal Product Marketing Manager JBoss Middleware bei Red Hat, CRN gesagt hat. FuseSource spielt in Projekten der Open-Source-Organisation Apache eine Rolle, und Polymita wird in Open Source umgewandelt werden. So soll die Community gestärkt werden. Die Möglichkeiten von Partnern nähmen durch die erweiterte Funktionalität zu. Red Hat erzielt inzwischen mehr Umsatz über den Channel als durch eigene Vertriebsmitarbeiter.