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Österreichischer Hersteller spürt Preisdruck

Rückschlag für Gericom

Rückschlag für Gericom: Der österreichische Hersteller Gericom wollte sich 2006 eigentlich auf die Erfolge seiner Anfangsjahre besinnen. Daraus wird vorerst nichts. Preisdruck und höhere Kosten haben zu einem negativen Quartalsergebnis geführt. Viel Spielraum für angekündigte weitere Restrukturierungen hat der Hersteller nicht.

Autor:Martin Fryba • 6.6.2006 • ca. 1:10 Min

Gericom kommt als Hersteller von Unterhaltungselektronik noch nicht in Fahrt

Rückschlag für Gericom

Mit günstigen Notebooks über Retailketten ist Gericom groß geworden, doch seit die Konkurrenz ihre mobilen PCs mindestens genauso preisaggressiv über diese Kanäle absetzt, hat sich die Marktposition von Gericom drastisch verschlechtert. Daran ändert auch die Neupositionierung als Hersteller von Unterhaltungselektronik nichts. Vor allem mit LCD-Fernseher versucht Firmenchef Hermann Oberlehner an die Anfangserfolge des Unternehmens anzuknüpfen. Die Zahlen zum ersten Quartal 2006 zeigen aber, dass der Weg noch steil ist.

Zwischen Januar und März betrugen die Erlöse 25,3 Millionen Euro und lagen um mehr als 1 Million unter den Planzahlen. Zudem sank der Rohertrag entgegen ursprünglicher Annahmen und führte zu einem Verlust von 3,1 Millionen Euro. »Am Markt herrscht nach wie vor Preisdruck«, stellt Gericom fest. Zudem stiegen die Aufwendungen höher als geplant.

Innovationen wie leistungsstarke Geräte im neuen Design sollen die Absatzzahlen in die Höhe treiben. So wurde kürzlich ein neues Notebook mit SLI-Technologie vorgestellt, das laut Hersteller »schnellste 17 Zoll-Notebooks der Welt«. Im Hoffungssegment Home-Entertainment setzt Gericom auf das neue hochauflösende Fernsehen. In die Entwicklung HD-ready TV-Geräte in den Größen 23 bis 63 Zoll investierte Gericom bereits viel Geld.

Mit solchen Maßnahmen auf Produktseite treibt Gericom die Restrukturierung voran. Gleichzeitig baute der Hersteller in der Vergangenheit seine Lagerbestände ab, was die Liquidität erhöhte. Der finanzielle Spielraum wird dennoch enger: Ende 2006 waren noch knapp 20 Millionen Euro in der Firmenkasse gewesen, zum Bilanzstichtag 31.März 2006 sanken die Mittel auf 12,1 Millionen Euro. Ebenfalls abgebaut wurde die Zahl der Beschäftigten, und zwar auf derzeit rund 120 Mitarbeiter. Ende vergangenen September waren noch rund 180 Angestellte bei Gericom beschäftigt