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Cloud Computing als Bezugspunkt

SaaS weiter im Aufwind

Jüngste Aktivitäten großer Hersteller und Prognosen von Marktforschern zeigen, dass sich Software as a Service weltweit als signifikantes Bereitstellungsmodell etabliert. Begünstigenden Faktoren stehen jedoch hemmende gegenüber.

Autor:Werner Fritsch • 10.4.2012 • ca. 1:10 Min

Cloud Computing ist weiterhin in aller Munde. Viele Verlautbarungen gehören in den Bereich Marketing und Visionen. Daneben gibt es substanzielle Ankündigungen. Ein Stück weit ist Cloud Computing Wirklichkeit – und dies auch schon gewesen, ehe diese Wortmünze geprägt wurde. Zum harten Realitätskern des Cloud Computings gehört im Business-Umfeld Software as a Service (SaaS).

Große Softwarehersteller kaufen massiv zu

In diesem Bereich hat sich unlängst einiges getan: Große Hersteller betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware haben massiv in dieses Marktsegment investiert. Oracle ließ seiner 1,5-Milliarden-Dollar-Übernahme von RightNow, einem Anbieter von Kundendienst-Software, eine 1,9-Milliarden-Dollar-Offerte für Taleo folgen, einem Anbieter von Personalsoftware. Zudem präsentierte Oracle das neue Applikationspaket Fusion, das der Hersteller für Kunden auch in seiner Cloud betreiben will.

SAP ließ sich die Übernahme des defizitären, aber rasch wachsenden SaaS-Personalsoftware-Anbieters SuccessFactors stattliche 3,4 Milliarden Dollar kosten. Für die auf den Mittelstand ausgerichtete SaaS-ERP-Suite Business ByDesign hat der Hersteller inzwischen mehr als 1.000 Kunden gewonnen. Der Markt für Personalsoftware aus der Wolke scheint anzuziehen und sich neben CRM, nach wie vor der Paradedisziplin für SaaS, zu etablieren. Der SaaS-CRM-Protagonist Salesforce.com hatte Ende letzten Jahres den SaaS-Personalsoftware-Anbieter Rypple übernommen und die On-Premise-ERP-Marktführer in Zugzwang gebracht.

Der Hersteller Sage will seine Saas-Anwendung One für kleine und mittlere Unternehmen nach dem Testlauf im heimischen Großbritannien nun für weitere große Märkte bereit machen. Microsoft möchte neben der CRM-Software bald auch ERP-Applikationen im SaaS-Modell anbieten. Außerdem hat der Software-Riese mit Office 365 inzwischen in eigenen Rechenzentren betriebene Versionen seiner E-Mail-, Collaboration- und Büro-Software zur Miete im Markt. Damit rücken neben den betriebswirtschaftlichen Applikationen weitere Softwaresegmente nachdrücklich ins SaaS-Visier.