Samsungs zweiter Telefonie-Anlauf
Nach einem verpatzten Markteinstieg vor drei Jahren und massiven, technischen Problemen plant Samsung jetzt einen neuen Anlauf im Bereich Business-Telefonie. Mit aktiver Lead-Generierung und guten Margen will man den Handel für sich gewinnen.
Während Samsung im Mobilfunkgeschäft zum weltweit zweitgrößten Anbieter hinter Nokia aufgestiegen ist, erlebten die Koreaner bei professionellen Telefonsystemen zumindest hierzulande ein Debakel: Ursprünglich wollten sie bereits 2004 an den Start gehen, innerhalb von fünf Jahren zu den Top-5-Anbietern gehören. Doch Probleme bei Technik und Vertrieb sorgten für eine rund zwölfmonatige Verspätung. Der Super- GAU dann 2007: Der damalige Exklusiv- Distributor Mycom gabden Vertrieb der Systeme auf und warf den Koreanern öffentlich – in Computer Reseller News – vor, Produkte mit gravierenden technischen Mängeln auf den Markt gebracht zu haben.
2009 will Samsung nun mit neuem Team, neuen Produkten und dem TK-Distributor Herweck neu starten. »Wir mussten einiges lernen«, räumt Sales Manager Networks Ingo Edler unumwunden ein. Sämtliche Technologieprobleme seien inzwischen gelöst. »Wir führen fast alle Installationen als Referenz«, unterstreicht Edler, der bis 2006 bei Panasonic im Bereich Marketing und Vertrieb von Telefonsystemen arbeitete.
Im kommenden Jahr soll es nun endlich klappen, Samsung als Anbieter für IP-Kommunikationssysteme in Deutschland zu etablieren. Gelingen soll dies unter anderem mit neuen Produktlösungen für den Bereich Small/ Medium Offices, deren Neuvorstellung kurz bevorsteht. Auf einer Roadshow im Februar 2009 will man die Produkte und die neue Strategie dem ITK-Fachhandel vorstellen. Ziel sei es im ersten Schritt, rund 40 bis 50 aktive Reseller zu gewinnen, ergänzt Edler.
Viel Support
Punkten will Samsung insbesondere mit Lizenzfreiheit, guten Margen und einer aktiven Lead- Generierung für die Partner. Man könne jetzt »charmante Produkte « anbieten, die sich – Stichwort Fixed Mobile Convergence – zu Gesamtlösungen kombinieren lassen. Plattformanpassungen und spezielle Funktionen für den von ISDN-Technik geprägten, deutschen Markt habe man berücksichtigt, zudem erhalten die Partner auch eine komplett deutsche Dokumentation. Mit einem Händlerportal, einem CMS-Tool für Techniker und einem dichten Servicenetz sollen künftige Partner solide Unterstützung erhalten. Mit Hilfe eines Partners erhalten Händler Support bei Netzwerkfragen. Hohe Priorität genießen auch Schulungen.
Der Weg in die Top-5-Liga ist zwar noch weit, doch Sales-Mann Edler ist überzeugt, das Ziel sei erreichbar: »Die Marktverhältnisse ändern sich derzeit massiv.« Der Markt sei endlich für VoIP-Lösungen aufgebrochen, die führende Position von Alcatel und Siemens nicht zementiert.
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