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Sapphire in Kopenhagen: Kopplung von Office und ERP

Sapphire in Kopenhagen: Kopplung von Office und ERP. Auf der jährlichen Hausmesse Sapphire in Kopenhagen gab SAP bekannt, künftig noch enger mit Microsoft zusammenzuarbeiten. Unter dem Codewort »Mendocino« wurde ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Office-Programme von Microsoft mit den Business-Applikationen von SAP zu verbinden.

Autor:Redaktion connect-professional • 4.5.2005 • ca. 1:45 Min

Sapphire in Kopenhagen: Kopplung von Office und ERP

Nachdem die heimlichen Fusionsgespräche des vergangenen Jahres offensichtlich gescheitert sind, haben sich SAP und Microsoft nun auf eine enge Partnerschaft geeinigt. So sollen künftig Anwender direkt aus ihrer Office-Umgebung am Desktop die Backoffice-Systeme von SAP nutzen können.

Mit der Zusammenarbeit, so scheint es, wollen die beiden Global Player vor allem Oracle ausstechen. Aber auch IBM wird diese Kooperation nicht recht schmecken, verdient doch Big Blue wesentliche Umsätze mit Software-Integrations-Services. Und genau diese Integration soll in Zukunft automatisiert vonstatten gehen, ohne dafür einen externen Dienstleister zu benötigen. Das Gemeinschaftsprojekt, Codename »Mendocino«, soll bereits im vierten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen und von beiden Partnern vertrieben werden. Wie eine solche Integration von MS-Office und SAP aussehen kann, zeigten beide Firmen auf der Sapphire-Konferenz in Kopenhagen. So wurde beispielsweise vorgeführt, wie in Outlook ein Urlaubsantrag gestellt wird, der die entsprechenden Daten aus einer über Web-Services angebundenen mySAP-Applikation bezieht.

»Die Kunden verlangen, dass die großen Software-Hersteller zusammenarbeiten, um die Komplexität der IT zu verringern«, so SAP-Vorstand Shai Agassi. Weltweit würden rund 60 Millionen Anwender parallel mit Microsoft- und SAP-Programmen arbeiten. Der Aufwand für Kunden, beide Software-Welten zu synchronisieren, werde mit »Mendocino« künftig vielfach geringer. Integrationsaufgaben, die bisher mit teuren Dienstleistungen erkauft werden mussten, würden bald von Haus aus in die Produkte integriert werden.

Weiterhin gab SAP bekannt, künftig auch unabhängigen Softwareentwicklern zu erlauben, auf der neuen auf Netweaver basierenden »Business Process Platform« aufzubauen. »Und dies nicht nur mit ergänzenden Anwendungen, sondern auch mit konkurrierenden«, erläutert SAP-Chef Henning Kagermann. Das bedeutet für ISVs, in Zukunft im SAP-Bereich eine weitaus wichtigere Rolle als bisher zu spielen. Die Anzahl an zertifizierten, unabhängigen Softwarehäusern soll von derzeit 150 auf mindestens 350 bis Ende dieses Jahres anwachsen. Kein Geheimnis ist, dass diese dann auch für die neue Plattform entwickeln sollen.

Für die Integrations-Plattform »Netweaver« gibt es, Kagermann zufolge, bereits über 15.000 Referenzen. Netweaver sei eine Art Vorstufe zur »Business Process Platform« (BPP), die wiederum eine lang erwartete Abhilfe gegen die Sperrigkeit heutiger ERP-Systeme schaffen soll.

Angekündigt wurde auch die »Netweaver Subsidiary Connectivity Solution«. Diese soll Installationen der Mittelstands-Software »Business One« in kleineren Filialen über »Netweaver« in Echtzeit mit Geschäftsanwendungen aus der »mySAP Business Suite« in der Unternehmenszentrale verbinden. Ende des Jahres soll hierfür eine generelle Lösung verfügbar sein.

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