Schlechter Ausbildungsstand der IT-Spezialisten
Schlechter Ausbildungsstand der IT-Spezialisten. Eine Studie des Marktforschungsinstituts Interrogare belegt, dass der Ausbildungsstand der IT-Spezialisten lückenhaft sei und es zu kritischen Problemen in der täglichen Arbeit käme. Im vergangenen Jahr seien durch fehlerhafte Implementierungen von IT-Projekten in Europa Schäden in Höhe von rund 100 Milliarden Euro entstanden.
Schlechter Ausbildungsstand der IT-Spezialisten
Die Investitionen in IT-Trainings und IT-Zertifizierungen seien in den letzten beiden Jahren um rund 50 Prozent gesunken. Allein im vergangenen Jahr seien durch fehlerhafte Implementierungen von IT-Projekten in Europa Schäden in Höhe von rund 100 Milliarden Euro entstanden. Diese erschreckenden Zahlen haben die Institute British Computer Society (BCS) und die Royal Academy of Electrical Engineering (RAEE) ermittelt. Darauf aufbauend hat das IT-Trainingsunternehmen Onsite Computer GmbH gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Interrogare die Frage untersucht, ob IT-Spezialisten, System-Ingenieure und Administratoren in Bezug auf ihren Ausbildungs- und Zertifizierungsstand up to date sind. Die Ergebnisse der Untersuchung sind alarmierend ? auch wenn man bedenkt, dass der Auftraggeber der Studie selbst an einer Abschaffung der Trainingsrückstände interessiert ist: Der Ausbildungsstand der IT-Spezialisten sei lückenhaft und dadurch käme es zu kritischen Problemen in der täglichen Arbeit. So bestätigten über 64 Prozent aller befragten IT-Spezialisten, dass sie auf Grund von eigenen Defiziten im IT-Know-how zum Teil erhebliche Probleme in der Implementierung von IT-Projekten hatten.
Obwohl über 40 Prozent aller befragten Unternehmen die Qualifikation der verantwortlichen IT-Mitarbeiter sogar als »unternehmenskritischen« Faktor einschätzten, und zusätzlich weitere 40 Prozent diese zumindest als »wichtig« erachteten, scheine es um die Akzeptanz von konkreten Nachweisen über diese Qualifizierungen schlecht zu stehen. Nur knapp sieben Prozent der IT-Spezialisten werden vor Auftragsvergabe von Kunden stets nach einem Nachweis über ihre Qualifikation gefragt. Über 91 Prozent der Befragten würden dagegen nur fallweise oder überhaupt nicht auf ihren Zertifizierungsstand geprüft. Insgesamt glauben nur 15 Prozent, dass ihre Zertifizierung auf dem neuesten Stand ist. Dagegen sind über 22 Prozent der Überzeugung, dass ihre Zertifizierung erneuert werden müsse oder dass sie eine Zertifizierung zu bestimmten Themengebieten benötigten. Mehr als die Hälfte seien allerdings der Ansicht, dass sie überhaupt keine Zertifizierung benötigten.
Beispielsweise bestehe Nachholbedarf beim Microsoft Certified Systems Engineer (MCSE). Nur 17 Prozent der IT-Ingenieure gaben an, dass ihre MCSE-Zertifizierung up to date ist, fast 14 Prozent der Befragten würden dagegen eine Erneuerung für den MCSE benötigen. Über 21 Prozent besitzen dieses Zertifikat nicht, obwohl es ihre Tätigkeit erfordert.
»Setzt man ein funktionierendes Qualitätsmanagement voraus, so müsste eine Überprüfung der fachlichen Qualifikation des jeweils verantwortlichen IT-Spezialisten eigentlich in der Planung eines jeden IT-Projekts vorgenommen werden«, erklärt Declan O?Mahony, Geschäftsführer von Onsite Computer.