SEPA stellt Banken vor Probleme
Die Single Euro Payment Area (SEPA) verspricht den Verbrauchern ungehinderten Zahlungsverkehr innerhalb der EU, bringt aber die IT-Abteilungen der Banken in ernste Schwierigkeiten.
Die Einführung des SEPA-Standards (Single Euro Payment Area) zum 1. Januar 2008 soll den europäischen Zahlungsverkehr deutlich beschleunigen und mittelfristig europaweite Kartenzahlung und Lastschriften ermöglichen. Die Einführung stellt die IT-Abteilungen einiger Banken laut einer Studie von PPI jedoch vor Aufgaben, die bis zum Jahreswechsel nicht mehr gelöst werden können. Die Europäische Zentralbank hat deshalb den Zeitplan gelockert: Ursprünglich sollten alle Kreditinstitute in der Eurozone zum Stichtag 1. Januar 2008 SEPA-Überweisungen ausführen können. Mittlerweile gibt sich die EZB zufrieden, wenn kleinere Banken zum neuen Jahr Zahlungsanweisungen nach dem EU-Standard wenigstens empfangen können. Die Fähigkeit zum Versenden soll im Laufe des Jahres möglich gemacht werden. Trotz der Fristverlängerung der EZB sind CIOs gut beraten, die Einführung nicht zu verzögern. Denn mit der geplanten Einführung im Januar 2008 haben sich die hiesigen Institute einen Vorsprung erarbeitet, der zur verstärkten Kundengewinnung im internationalen Wettbewerb genutzt werden sollte. Die Studie belegt, dass bereits ein gutes Drittel der Kunden, die Online-Banking nutzen, auch internationale Überweisungen tätigt. In Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen über 2.500 Euro sind es sogar mehr als 45 Prozent. Gerade in diesem margenstarken Segment eignet sich die Europatauglichkeit somit als Service- und Kundenbindungsinstrument. Banken, die den SEPA-Standard verspätet einführen, könnten wichtige Bestandskunden an ihre Wettbewerber verlieren.