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Server-Virtualisierung als Chefsache

Server-Virtualisierung als Chefsache Virtualisierung umfasst nahezu alle Aspekte, die für Vorstandsmitglieder von Unternehmen wichtig sind: Kos­teneinsparungen, höhere Flexibilität und technologische Innovation.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.2.2008 • ca. 2:20 Min

Business-Manager betrachten Virtualisierung als eine Möglichkeit, ihre IT-Kostenstruktur zu verbessern, genauere Abrechnungen zu erhalten oder die IT-Ressourcen des eigenen Bereichs zu konsolidieren. Virtualisierung bringt eine Reihe von Vorteilen. Sie führt zu einem verminderten Energie- und Kühlungsbedarf in Rechenzentren und damit zu Kosteneinsparungen. Sie kann die Erweiterung eines Rechenzentrums hinausschieben und bei Bedarf unterstützend begleiten. Sie ermöglicht Einsparungen bei den Hardware-Wartungskosten, insbesondere wenn es um die Aktualisierung von Servern geht. Sie reduziert den Personalbedarf für den Server-Support und vereinfacht das Systemmanagement für Administratoren, wodurch Überstunden verringert werden können. Sie erhöht die Flexibilität bei der Provisionierung von Hardware. Sie eröffnet neue Möglichkeiten bei der Software-Entwicklung. Und sie reduziert den Zeitaufwand für Disaster-Recovery-Tests von Tagen auf Stunden. Wie meistens liegt auch bei Server-Virtualisierung der Schlüssel für den Erfolg darin, mit nicht-kritischen Services zu beginnen und sich von dort aus vorzuarbeiten. Es gibt IT-Organisationen, die die Virtualisierung sogar für zentrale Dienste wie E-Mail-Services eingeführt haben, um die kontinuierliche Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit in diesem Bereich zu verbessern. Die Steuerung einer virtuellen Umgebung und die dafür erforderliche Software können langfristige Auswirkungen auf den Betrieb von Rechenzentren haben. Software-Werkzeuge für die Migration und den laufenden Betrieb entwickeln sich rapide. Dies ist größtenteils ­einer starken Software-Industrie zuzuschreiben, die Migrations-Tools für die Virtualisierung liefert. Solche Werkzeuge sollten genutzt werden, denn sie wirken sich nicht nur auf die Rechenzentren selbst, sondern auch auf den Help-Desk und die Technik-Teams aus. Das richtige Trainingsprogramm ist dabei von großer Bedeutung. Mit zunehmender Reife dieser Werkzeuge sollten drei Punkte im Auge behalten werden: Integration, Kompatibilität und Personalauswirkungen. Die Burton Group sieht auf längere Sicht einen Trend zur Konsolidierung von Tools, sodass eine Managementkonsole im Rechenzentrum Auswirkungen auf die ganze Palette der Technologien haben kann – Hyper­visor, Betriebssysteme, Netzwerk, Speicherung und Anwendung. Für die Wartung und das Troubleshooting werden aber weiterhin punktuelle Werkzeuge benötigt. Mit zunehmender Reife wird sich der Abstraktionsgrad verbessern, sodass das Systemmanagement geschäftliche Begriffe und nicht-technische Metriken verwenden kann. Dies führt zu einer serviceorientierten, auto­nomen und strategieeorientierten IT – aber nur, wenn die Kunden kompatible und standardisierte Werkzeuge bei den Software-Lieferanten nachfragen. Kommt ein weiterer Software-Anbieter dazu, der den Hypervisor verkauft, kann sich die Lizenz-, Lieferanten- und Vertragslandschaft verkomplizieren. Dennoch könnten Unternehmenslizenzen zu Kosteneinsparungen führen. Der Support von Altsystemen durch den Lieferanten der Virtualisierungstechnik könnte auch ein Upgrading der Hardware ohne Erfordernis von Software-Upgrades bedeuten, was der IT-Abteilung die Upgrade- und Wartungskosten auferlegen würde. Die Flexibilität in der Bereitstellung wird zu Provisioning on Demand führen und den Zeitaufwand für die Installation von Server Images von Stunden und Tagen auf Minuten verkürzen. Umgekehrt könnte die Vereinfachung in der Bereitstellung zu einer wuchernden Ausbreitung bei Betriebssystemen führen, die eine zunehmende Komplexität hervorbringt. Die Effekte solcher Entwicklungen für Backup, Disaster Recovery und Business Continuity sowie für Systementwicklungsprozesse sind enorm. Virtualisierungstechniken können umfassende Auswirkungen auf Snapshot Images, Cluster-Technologien oder Hochverfügbarkeitstechniken haben. Die Virtualisierung ist eine Technologie mit Konsequenzen für systemübergreifende Management-Tools, Personalpläne, Verhandlungen mit Software-Lieferanten, Hardware- und Software-Support, Verträge, System-Provisionierung, Backup und Anwendungsentwicklung. Und dieser Trend wird künftig eine noch stärkere Eigendynamik entfalten.

Jack Santos ist CIO Executive Strategist für das Executive Advisory Program der Burton Group.