Sicherheitsspezialist: RFID bedroht Privatsphäre
Vor einem kritiklosen Umgang mit Radio-Frequency-Identification (RFID) warnt die IT-Sicherheitsfirma Viskos Deutschland. Die Experten des Unternehmens zeigen Schwachstellen von RFID auf.

Durch RFID wird eine automatische Identifizierung von Gegenständen und Lebewesen möglich. Neben der berührungslosen Identifikation und der Lokalisierung von Objekten ist durch RFID auch die automatische Erfassung und Speicherung von Daten möglich.
Dies birgt nach Einschätzung von Visukom neben Chancen auch eine Bedrohung für den einzelnen Bürger – von der Verletzung der Privatsphäre bis hin zum Verlust der informationellen Selbstbestimmung.
Ständig entstehen neue Anwendungsbereiche für RFID, von der Personenidentifikation durch Reisepässe über die Zugangskontrolle durch von RFID-Chips in Schlüsseln bis hin zur Ausstattung von Kleidungsstücken mit RFID-Etiketten.
Sicherungsverfahren noch in den Kinderschuhen
Während die Technologie stetig weiter entwickelt wird, stecken die Sicherungsmechanismen gegen unerlaubten Zugriff jedoch noch in den Anfängen, so Visukom. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis im Internet-Tools zur Verfügung stehen, die auch von Script-Kiddies auf einfache Weise zu bedienen sind«, erklärt Marco Di Filippo, Geschäftsführer der des Unternehmens.
Anhand von Methoden wie dem Auslesen von Daten auf deutschen und internationalen Reisepässen sowie Brute-Force-Attacken auf RFID-Tags (beweist Visukom, dass die Sicherheitsmechanismen gegen unerlaubten Zugriff noch in den Kinderschuhen stecken.
So sind die Spezialisten des ICT-Sicherheitsdienstleisters in der Lage, die Tags auszulesen, zu deaktivieren und spurenfrei zu zerstören. Außerdem ist möglich, den Datentransfer zwischen Funketikett und Lesegeräte abzufangen.
Im Internet sind Tools verfügbar, mit denen sich Funk-Etiketten auslesen und umschreiben lassen, etwa RFIDIOT. Wie The Register berichtet, ist es einem britischen Sicherheitsspezialisten gelungen, Reisepässe mit RFID-Chip zu »klonen«.