Siemens-Chef stellt Beteiligung an Fujitsu-Siemens zur Disposition
Nach Informationen der Wirtschaftswoche prüft der neue Siemens- Chef Peter Löscher, ob man künftig an dem Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu-Siemens festhalten solle. Zur Disposition stünden darüber hinaus Nokia Siemens Networks und Siemens Home and Office Communication Devices.
Diverse Beteiligungen stehen nach Informationen der Wirtschaftswoche aus Unternehmenskreisen zur Disposition: neben Osram auch die Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks und Fujitsu Siemens Computers. Der Abwärtstrend des Computer-Joint- Ventures mit der japanischen Fujitsu bereite Siemens-Chef Löscher Sorgen: »Wir sind mit Fujitsu Siemens nicht zufrieden.« Zu möglichen Ausstiegsplänen aus den beiden Gemeinschaftsfirmen wollte sich Löscher jedoch nicht äußern.
Der Plan des neuen Siemens- Chefs: Von allen Beteiligungen trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Allein in den Bereichen, an denen Siemens zu 100 Prozent beteiligt ist, stünden damit gut 57.000 Arbeitsplätze und neun Milliarden Euro Umsatz auf der Kippe. Gemessen an den Mitarbeitern wären das gut zwölf Prozent des ganzen Unternehmens. Ebenso prüft Löscher, ob Siemens zukünftig an der Siemens-Tochter Siemens Home and Office Communications Devices festhalten solle, in der das Geschäft mit Festnetz- und Schnurlostelefonen gebündelt ist.
Auch das Siemens Enterprise- Geschäft steht seit längerem zur Disposition (CRN berichtete). Es bietet Kommunikationslösungen für Unternehmen an. Nach internen Berechnungen würde die Trennung von allen Randgeschäften Siemens einen zweistelligen Milliardenbetrag in die Kasse spülen. Geld, das Löscher nach der teuren Übernahme des US-Medizinspezialisten Dade Behring für runde sieben Milliarden Dollar gut gebrauchen könne.