Stellenkürzungen am laufenden Band
Sind es bereits die Auswirkungen der Finanzkrise? Oder ist es die Angst vor künftigen Verlusten, welche die Unternehmen reihenweise zu Stellenkürzungen treibt? Aktuell kündigen nicht nur Lenovo, Dell, EMC und TDK Entlassungen an, sondern auch die Macher des »100 Dollar Laptops«.

- Stellenkürzungen am laufenden Band
- Weitere Entlassungen bei EMC, TDK – und OLPC
»The only thing we have to fear is fear itself« – mit dieser zum geflügelten Wort gewordenen Feststellung äußerte sich US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 zur Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Und tatsächlich legt auch die gegenwärtig nicht abreißende Flut von Entlassungsmeldungen nahe, dass das Handeln vieler weltweiter Großkonzerne nicht zuletzt von psychologischen Motiven geprägt wird. Auch heute kündigten wieder eine Reihe von Unternehmen Stellenkürzungen an:
So plant Dell – der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller –, seine gesamte Produktionsstätte im irischen Limerick zu schließen. Damit werden 1.900 der 3.000 Arbeitsplätze an dem Standort wegfallen. Die PC-Produktion für Europa und die restliche EMEA-Region soll nach Polen verlagert werden bzw. komplett an Drittunternehmen ausgegliedert werden. In einer Mitteilung bezeichnete Dell die Werksschließung als Teil eines weltweiten Sparprogramms, mit dem das Unternehmen Kosten in Höhe von drei Milliarden Dollar einsparen will.
Lenovo ist zwar nur die Nummer vier im Ranking der PC-Hersteller, doch in Sachen Stellenabbau übertrumpfen die Chinesen Dell mühelos: Das Unternehmen plant die Entlassung von 2.500 Mitarbeitern – rund elf Prozent seiner Belegschaft. Um den Imageschaden einzugrenzen hat das Unternehmen zudem beschlossen, die Prämien für Spitzenmanager um 30 bis 50 Prozent zu kürzen. Hintergrund der Maßnahmen seien zu erwartende Verluste. Das Sparpotenzial der Kürzungen wird mit rund 300 Millionen US-Dollar im kommenden Geschäftsjahr beziffert.