Synaxon forciert neue Geschäftsmodelle
Immer weniger Generalisten, immer mehr Spezialisten gebe es im deutschen Fachhandel. Dieser Trend verändere auch das Gesicht der Kooperationen, stellt Synaxon-Chefstratege Fran Roebers fest. Die Vertriebslinien der größten IT-Kooperation setzen deshalb neben einer forcierten E-Business-Strategie auch auf eine verstärkte Vernetzung der angeschlossenen Mitglieder.

- Synaxon forciert neue Geschäftsmodelle
- Kooperationspartner spüren Preisverfall
- Neue Egis-Funktionen und Software on Demand
- Keine weiteren Übernahmen geplant
Zum dritten Mal fand vergangene Woche die SynIT-Messe der Synaxon AG statt, zum ersten Mal in der Heimatstadt der Fachhandelskooperation, in Bielefeld. Gleich an zwei Tagen konnten die angeschlossenen Partner der Vertriebsmarken Akcent, PC-Spezialist, Microtrend und I-Team sich über das Leistungsangebot ihres Dachverbandes sowie der zahlreich vertretenen Distributoren und Hersteller informieren. Erstmals waren auch die rund 300 ehemaligen ITK-Group-Partner geladen, denn im Rahmen einer Zusammenarbeitsvereinbarung mit der ITK-Group hat die Synaxon AG die Betreuung dieser Kooperation übernommen: Damit haben die nun als »ITK Community« geführten TK-Spezialisten Zugriff auf das gesamte Leistungsspektrum der Synaxon sowie ein Sortiment von gut 180.000 ITK-Artikeln, die Berliner ITK-Group fokussiert sich darauf, Aufträge für die Mitglieder zu generieren. »Damit haben wir neues Kundenpotenzial im IT-/TK-Konvergenzbereich erschlossen«, hält Synaxon-COO Andreas Wenninger fest. Und natürlich habe man an Volumen zugelegt, fügt CEO Frank Roebers hinzu. Bei vielen Distributoren konnte die Kooperation signifikant höhere Abnahmevolumen erzielen: Beispielsweise berichten die Vorstände, dass allein das Geschäftsvolumen mit TK-Distributor NT Plus zuletzt deutlich von gut 1,5 Millionen Euro auf acht Millionen Euro gestiegen sei. Zur Erhöhung des Volumens trage freilich auch der erfolgreiche Start des UK-Geschäfts bei: Synaxon konnte auf der Insel bereits 550 Partner gewinnen und bereits Ende dieses Jahres - früher als geplant - werde man in Großbritannien den Break Even erreichen.
Ein deutliches Mitgliederwachstum verzeichnet die Synaxon aber auch in Deutschland - »und zwar bei allen Marken«, wie Roebers betont. Microtrend sei demnach auf über 1.500 Mitglieder angewachsen und damit »heimlicher Marktführer unter den PC- Einzelhandelsketten«. Die Systemhauskooperationen I-Team und Akcent Computerpartner konnten jeweils bis zu fünfzig neue Mitglieder gewinnen und vereinen unter ihrer Marke nun 300 (I-Team) beziehungsweise 850 (Akcent) Handelspartner. Auch die Franchisenehmer-Gruppe PC-Spezialist wachse dank eines Strategiewechsels nun wieder: Mit bis zu 90 Franchisenehmern rechnet der Synaxon-Vorstand bis zum Jahresende. Erfahrene und etablierte Fachhandelshäuser stünden jetzt im Fokus des Konzepts, nicht mehr Existenzgründer. Mit den 300 ITK-Community-Partnern zählt die Synaxon AG also über 3.000 Mitglieder und sieht sich als »größte IT-Kooperation Europas« positioniert. Was die Geschäftsentwicklung angeht, sieht die Kooperation sich und seine Mitglieder wieder auf solidem Boden: »Nachdem wir zu Jahresbeginn eine Schwächung im B-2-B-Segment feststellen mussten, befinden wir uns jetzt wieder in einer stabilen Seitwärtsbewegung: Der Handel ist von der Krise nicht so stark betroffen wie wir zu Jahresanfang befürchten mussten«, analysiert Wenninger. Trotz der vorsichtig optimistischen Einschätzung der Lage im Spätsommer: Zum Halbajahr hatte die Synaxon erst einmal nachgegeben. Der Halbjahresumsatz ging auf 6,5 Millionen Euro (Vorjahr: 7,4 Millionen Euro) zurück, das Nachsteuerergebnis beträgt 245.000 Euro (Vorjahr 770.000 Euro).