TK-Ausrüster in der Krise
Nach einem massiven Umsatzeinbruch Ende letzten Jahres verschärft Alcatel-Lucent den Sparkurs. Auch bei Nortel steht eine weitere »Sparaktion« an, um die Kosten in den Griff zu bekommen. 15.400 Stellen sollen insgesamt wegfallen.
Die IP-Kommunikation schafft nicht nur neue Stellen – bei den klassischen Ausrüsterfirmen müssen viele Jobs gestrichen werden. So lässt die erste, nach dem Zusammenschluss der französischen Alcatel und dem US-Telekommunikationsausrüster Lucent veröffentlichte Quartalsbilanz, nichts Gutes erahnen: Im vierten Quartal des Geschäftsjahres sank der Umsatz drastisch von 5,25 auf 4,42 Milliarden Euro. Bei der Bilanz-Veröffentlichung gab der Konzern jetzt bekannt, dass statt 9.000 Stellen in den kommenden drei Jahren nun 12.500 Arbeitsplätze gestrichen werden. Damit will das Unternehmen laut Firmenchefin Patricia Russo nun 1,7 Milliarden statt wie bisher geplant 1,4 Milliarden Euro einsparen.
Auch der kanadische Telekommunikationsausrüster Nortel Networks streicht bis Ende 2008 insgesamt 2.900 Stellen. Mehr als zwei Drittel der Jobs sollen in diesem Jahr wegfallen, die restlichen Arbeitsplätze entfallen 2008. Nortel will darüber hinaus 1.000 Arbeitsplätze von teuren in günstige Firmen-Standorte verlagern. Das Unternehmen erhofft sich von seinen Sparaktionen jährliche Kostenersparnisse von rund 400 Millionen US-Dollar. Allerdings werden für die geplanten Umstrukturierungen auch rund 390 Millionen US-Dollar an Kosten entstehen, wovon etwa 300 Millionen US-Dollar auf den Personalabbau entfallen. Während bei Alcatel-Lucent der Umsatz sank, rechnen die Kanadier für das vierte Quartal 2006 mit einem Umsatz von 3,26 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 8,8 Prozent entspräche.