Top-Manager langen weiter kräftig zu
Die Gehaltsschere zwischen Höchst- und Normalverdienern geht unverändert weiter auseinander. Weder die Diskussionen um die Top-Gehälter, noch wirtschaftliche Probleme konnten hieran etwas ändern. Es bleibt die Frage: Haben die Top-Manager zu viel Macht?

- Top-Manager langen weiter kräftig zu
- Umdenken gefordert
Oberflächlich betrachtet scheint die Zeit der großen Gehaltszuwächse vorbei. Doch trotzdem wurden 2007 noch 51 Prozent der Führungskräfte mit höheren Bonuszahlungen bedacht als im Vorjahr, wobei 20 Prozent sogar einen Zuschlag von über einem Fünftel verbuchen konnten. Dies belegt eine Erhebung der Personalberatung Lachner Aden Beyer & Company. Dabei waren es erneut vor allem die Spitzenverdiener mit einem Jahreseinkommen über 200.000 Euro, die zu 39 Prozent deutlich gestiegene Sonderzahlungen verbuchten. In der Gehaltsklasse bis 100.000 Euro freuten sich bereits nur noch 15 Prozent über derartige Zuwächse.
Verbreitet ist auch weiterhin die Praxis, selbst bei sinkenden Unternehmenszahlen die Manager-Boni zu erhöhen. Ein Viertel der Unternehmen im Abwind erhöhte trotz sinkenden Umsätzen die Boni ihrer Führungskräfte, allen voran Infineon. Meist lassen die Manager ihren Unternehmen jedoch gar keine andere Wahl, wie auch Klaus Aden, geschäftsführender Gesellschafter von Lachner Aden Beyer & Company feststellt: »Den meisten Unternehmen bleibt nichts anderes übrig, als die Gehälter nach und nach weiter hochzuschrauben. Denn im Führungskräftebereich sitzen die Arbeitnehmer am längeren Hebel«.
Mit 59 Prozent vermeldeten besonders Berater- und IT-Branche im vergangenen Jahr Steigerungen ihrer Bonuszahlungen. Überraschendes Schlusslicht ist die Finanzbranche mit 48 Prozent.