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US-Schule spioniert Schüler mittels Notebook-Kameras aus

Eine High School im US-Bundesstaat Pennsylvania ist auf eine besondere Methode verfallen, um ihre Schüler an die Kandare zu nehmen. Sie zapfte die Webcams der Schul-Notebooks an, um zu kontrollieren, was die Schüler zu Hause trieben.

Autor:Bernd Reder • 24.2.2010 • ca. 1:00 Min

Inhalt
  1. US-Schule spioniert Schüler mittels Notebook-Kameras aus
  2. FBI ermittelt gegen Schuldistrikt
An der High School wurden die Schul-MacBooks zu Spionagewerkzeugen.
An der High School wurden die Schul-MacBooks zu Spionagewerkzeugen.

»Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!« Dieser Satz wird Lenin zugeschrieben, dem Begründer der Sowjetunion. Er setzte diese Maxime denn auch in die Tat um und ließ nicht nur Konterrevolutionäre, sondern auch »Abweichler« in den eigenen Reihen vom Geheimdienst überwachen und gegebenenfalls eliminieren.

Auf den Spuren von Lenin wandelt offenbar auch die Harrington High School im US-Bundesstaat Pennsylvania. Auf Anordnung des zuständigen Schuldistrikts sollen die Web-Kameras der Schul-Notebooks dazu missbraucht worden sein, um die Schüler ohne deren Wissen zu überwachen.

Die High School stellte ihren Schülern MacBooks von Apple zur Verfügung. Die Notebooks durften die Zöglinge der Schule auch nach Hause mitnehmen, um damit ihre Hausaufgaben zu erledigen.

Spionage statt Diebstahlschutz

Was sie nicht wussten: Auf den MacBooks befand sich eine Software, mit deren Hilfe die Webcams der Systeme ohne Wissen der Nutzer aktiviert werden konnte. Die Bilder wurden ins Rechenzentrum der Schule übermittelt.

Bei der Software handelt es sich um LANRev von Absolute Software, die nun unter dem Namen Absolute Manage angeboten wird. Mithilfe des Tools lassen sich Rechner remote warten und konfigurieren. Die Lösung »Computrace« des Unternehmens dient dazu, gestohlene oder verlorengegangene mobile Rechner aufzuspüren und sensible Daten darauf zu löschen.

Wie der Sicherheitsfachmann Mike Walker, herausfand, steckt hinter der Aktion vermutlich der IT-Verwalter der Schule. Details zu dem Vorfall hat Walker in seinem Blog veröffentlicht, in dem er unter dem Namen Stryde Hax publiziert. Ob der IT-Manager im Auftrag der Schulleitung handelte, wird derzeit ermittelt.