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Weblogs als Expertenfundus nicht zu unterschätzen

Autor:Redaktion connect-professional • 19.12.2006 • ca. 1:10 Min

Weblogs werden nach Ansicht mancher Journalisten zu oft unterschätzt und als trivial und banal abgetan. Stimmt schon, dass sich wohl wirklich 90 Prozent der Blogs um rein privates und banales drehen, allerdings würden nicht wenige Blogs auch von ernst zu nehmenden Fachleuten betrieben. Darauf wies zumindest der Leiter des Studiengangs Online-Journalismus an der Fachhochschule Darmstadt, Prof. Lorenz Lorenz-Meyer, am Donnerstagabend bei den Frankfurter Journalistentagen hin:

"Für fast jedes Thema von Politik bis Wissenschaft gibt es qualifizierte Blogger, die es sich lohnt zu lesen", so Prof. Lorenz-Meyer.

Allein in den USA gibt es nach verschiedenen Statistiken 30 Millionen Blogs. In Deutschland liegt die Zahl bei etwa 200.000. Kennzeichen der Blogs sei die kaum mehr überschaubare Vielfalt an Spezialthemen, hieß es auf der Tagung.

Populäre Blogger würden in den USA inzwischen von Medienverlagen eingekauft (oder gleich eröffnet, wie das digital living Blog hier) und so in den Dienst des klassischen Mediums gestellt, hieß es. Für den Geschäftsführer der Netzeitung, Philip Graf Dönhoff, ergänzen sich Journalismus und Blogger. Zur Recherche und Themenfindung sei die "Bloggosphäre" wichtig.

Wenn ich allerdings den Teilnehmerkreis des Journalistentags betrachte, scheint der Prof. mit seiner Meinung ziemlich alleine dazustehen:

Bei den 17. Frankfurter Journalistentagen handelt es sich um eine geschlossene Veranstaltung für geladene Gäste. Ca. 150 hochkarätige Journalisten - Chefredakteure sowie leitende Redakteure überwiegend aus den Ressorts Politik und Wirtschaft - nehmen jedes Jahr an der Veranstaltung teil.

Da steht nichts davon, dass auch Blogger eingeladen sind, mit Sicherheit ein Versäumnis und ich bin gespannt wie lange es dauert, dass sich auch die Frankfurter Journalistentage der Bloggosphäre öffnen.