Wege durch den Virtualisierungsdschungel
Wege durch den Virtualisierungsdschungel Obwohl das Thema Virtualisierung in Rechenzentren derzeit hoch im Kurs steht, halten sich mittelständische Betriebe bei der Einführung entsprechender Lösungen zurück. Dabei könnten gerade sie von einer vernünftigen Virtualisierungsstrategie profitieren.

- Wege durch den Virtualisierungsdschungel
- Grundsatzfragen und Vorarbeiten
Getrieben durch die zunehmende Vernetzung von Systemen und Anwendungen und immer kürzere Innovationszyklen für Hard- und Software suchen Anwender nach einer durchgehenden Plattform, die daraus resultierende Probleme deutlichminimiert. Virtualisierung – also die Simulation realer Server durch eine ergänzende Software- Schicht – erscheint hier vielen als Königsweg.
Nutzen der Simulation Früheste Beispiele für Virtualisierung sind so genannte Emulatoren, die ab 1962 für Mainframes entwickelt wurden, um Software für ältere Rechner auf neuen Geräten nutzen zu können. Bekannte Beispiele aus der PC-Welt sind Drucker- und Terminalemulationen. Aktuelle Lösungen vonVMWare, Citrix und Microsoft reichen indes deutlich weiter: Mit ihrer Hilfe lässt sich eine Vielzahl von Servern auf einem einzigen Rechner betreiben, wodurch Anschaffungs-, Lizenz-, Betriebs- und Energiekosten sinken. Zudem lässt sich die verbleibende Hardware nebst den darauf aufsetzenden virtuellen Maschinen (VMs) effizienter verwalten. Die Hersteller gehen von maximal 50 Prozent geringeren Ausgaben für Hardware, 70 Prozent und 80 Prozent Stromersparnis aus. Um solche Werte zu erzielen, setzen die erwähnten Lösungen nicht mehr auf dem jeweiligen Serverbetriebssystem auf, sondern ziehen einen Software- Layer – den Hypervisor – zwischenHardware und OS ein, der die gesamte Kommunikation zwischen virtuellen Maschinen und Server-Ressourcen steuert. Bevor Anwender die Vorteile dieser Technik ausschöpfen können, sind jedoch einige Vorarbeiten erforderlich. »Eine Standardlösung für alle Betriebsgrößen und Einsatzszenarien gibt es nicht«, erklärt Bernhard Brandwitte, Marketing- Direktor für den Bereich Enterprise-Server bei Fujitsu Siemens Computers. »Interessenten sollten daher zunächst mit Hilfe kompetenter Berater herausfinden, wo Virtualisierung am meisten gebraucht wird. Außerdem ist zu klären, welcher Virtualisierungsansatz am besten zur angestrebten Lösung passt.« Will ein Unternehmen beispielsweise Altsysteme reduzieren und existierende Rechner besser auslasten, reicht oft eine kleine Lösung aus, bei der alle benötigten Anwendungen auf zwei bis fünf Servern laufen statt wie zuvor auf 20. Wer dagegen I/O-intensive Applikationen betreibt, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen, benötigt leistungsfähigere Hard- und Software sowie eine Anzahl Reservesysteme, um mögliche Ausfälle virtueller bzw. Realer Maschinen zu kompensieren. Geht es darum, das Netzwerk dynamisch an saisonale Lastspitzen anzupassen, ist eine Lösung erforderlich, die solche Prozesse automatisch steuert.