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Elektronische Beweissicherung mangelhaft

Wenn Anwälte kalte Füße bekommen

Die starke Nutzung elektronischer Daten zur Beweissicherung macht Juristen offenbar zu schaffen. Laut einer Studie von Symantec verloren alle der 5.000 befragten Anwälte bereits Fälle oder hatten Probleme durch mangelhafte elektronische Beweissicherung.

Autor:Elke von Rekowski • 7.9.2010 • ca. 1:05 Min

Die elektronische Beweissicherung bereitet vielen Anwälten Probleme. (Foto: Thorben Wengert/pixelio.de)

Jeder der befragten Juristen hatte in den vergangenen zwei Jahren Probleme während eines Falls, weil er wichtige elektronisch gespeicherte Daten zur Beweisführung überhaupt nicht oder nicht fristgerecht vorlegen konnte. Elektronische Daten sind als Beweismittel vor Gericht unabdingbar. 98 Prozent der befragten Anwälte gaben an, dass in den vergangenen zwei Jahren elektronische Daten entscheidend waren für einen erfolgreichen Rechtsstreit. 91 Prozent erklärten, dass elektronisch gespeicherte Informationen (ESI) für ihre tägliche Arbeit kritisch oder wichtig sind. Zugleich aber erschwert die schlechte Verfügbarkeit digitaler Beweise ihre Arbeit erheblich. 60 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie mit der großen Menge an zu untersuchenden Informationen zu kämpfen haben. Denn um juristisch haltbare Beweise zu finden, müssen sie Millionen von archivierten Dateien durchsuchen. In diesem Schritt, E-Discovery genannt, werden alle Daten aus verschiedenen digitalen Quellen auf ihre Relevanz für den Fall hin ausgewertet und zusammengetragen.

Die Anwälte wünschen sich bessere Technologien, um elektronische Beweise schneller zu identifizieren, sicher aufzubewahren und aufzubereiten. So gab mit 45 Prozent nahezu die Hälfte aller Anwälte an, dass sie vor allem auf diesen Datenträgern nach verwertbarem Material suchen. Symantec hat in der neuen Version der Archivierungs-Software Enterprise Vault mit dem Discovery Collector ein Werkzeug integriert, das wichtige unstrukturierte Informationen außerhalb der typischen Archive auch auf diesen entfernten Datenträgern finden kann. Im Rahmen der so genannten E-Discovery-Studie von Symantec wurden im August 2010 rund 5.000 Anwälte in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Südafrika, Spanien, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt.