Zum Inhalt springen
Spezialdrucker-Hersteller stärkt indirekten Vertrieb

Zebra galoppiert in Richtung Globalisierung

Das Geschäft im Heimatland Nordamerika wächst zwar, aber die Musik spielt auf anderen Märkten. Der Etikettendruckerhersteller Zebra will globaler werden, schwör auf indirekten Vertrieb und China - nicht nur als Billiglohnland für die Fertigung.

Autor:Martin Fryba • 14.5.2008 • ca. 1:20 Min

Zebra-CEO Anders Gustafsson: Ein Schwede setzt in den USA auf China
Inhalt
  1. Zebra galoppiert in Richtung Globalisierung
  2. Global denken, lokal handeln
  3. Globalisierung frisst Jobs

Was für ein Unterschied zu den lauten Lichtgestalten á la Ballmer, Ellison oder Jobs. Anders Gustafsson sind Schauspielerqualitäten fremd. Auf der Bühne in Las Vegas ebenso wie im persönlichen Gespräch. Der CEO des Etikettendruckerherstellers Zebra Technologies hat sich auch in den USA das bewahrt, was man von schwedischen Managern gemeinhin behauptet: bescheiden im Auftritt, nüchtern in der Sache. Wer das als kühle Zurückhaltung interpretiert, registriert nicht, dass da jemand gut zuhören und reflektieren kann. Eigenschaften, die oben genannte IT-Prominenz im Musterland der Shows und Selbstdarstellungen schon längst abgelegt hat. Das kann sich Gustafsson nicht leisten. »Der Channel ist unser wichtigstes Gut«. Wer das nicht nur sagt, sondern mit Zahlen und einer schlüssigen Strategie untermauern kann, hat sich diese Aussage gewiss nicht vom Marketing in seine Rede schreiben lassen.

Zebra Technologies, profitabler US-Hersteller von Spezialdruckern für Barcodes, ID-Karten und RFID-Labels, wird voraussichtlich noch in diesem Jahr die Umsatzmilliarde knacken. Ohne das Engagement seiner Vertriebspartner wird der Konzern seine ehrgeizigen Wachstumspläne kaum verwirklichen können. Mit dem Programm »Partner First« hat der Etikettendruckerhersteller Zebra vor zwei Jahren die Grundlagen für die Zusammenarbeit mit Technologiefirmen, Distributoren und Resellern gelegt. Den gemeinsamen Kurs will Zebra nun ausbauen. Nicht von ungefähr hat Zebra kürzlich 500 Partner aus über 50 Ländern in Las Vegas versammelt.

Das »Global Summit« unterstreicht Zebras Ziel, international noch stärker wachsen zu wollen. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt Zebra bereits außerhalb der USA. Große Wachstumschancen sieht Zebra-Chef Gustafsson in Europa, vor allem in Russland aber auch außereuropäisch in Indien, China oder Brasilien soll Zebra deutlich zulegen. Rund zwölf Prozent seines Umsatzes, rund 120 Millionen Dollar, will Zebra dieses Jahr in das Marketing und den Vertrieb stecken. 50 Millionen Dollar fließen in die Entwicklung neuer Produkte, in Kürze werden fünf neue Drucker vorgestellt. Darunter ein RFID-Printer für den mobilen Einsatz.