Zebra galoppiert in Richtung Globalisierung
Das Geschäft im Heimatland Nordamerika wächst zwar, aber die Musik spielt auf anderen Märkten. Der Etikettendrucker-Hersteller Zebra will globaler werden, schwört auf indirekten Vertrieb und auf China als Absatzmarkt und Fertigungsstätte.
- Zebra galoppiert in Richtung Globalisierung
- Global denken, lokal handeln
Was für ein Unterschied zu den lauten Lichtgestalten á la Ballmer, Ellison oder Jobs. Anders Gustafsson sind Schauspielerqualitäten fremd. Auf der Bühne in Las Vegas ebenso wie im persönlichen Gespräch. Der CEO hat sich auch in den USA das bewahrt, was man von schwedischen Managern gemeinhin behauptet: bescheiden im Auftritt, nüchtern in der Sache. Wer das als kühle Zurückhaltung interpretiert, registriert nicht, dass da jemand gut zuhören und reflektieren kann. Eigenschaften, die oben genannte IT-Prominenz im Musterland der Shows und der Selbstdarstellungen schon längst abgelegt hat. Das kann sich Gustafsson nicht leisten. »Der Channel ist unser wichtigstes Gut.« Wer das nicht nur sagt, sondern mit Zahlen und einer schlüssigen Strategie untermauern kann, hat sich diese Aussage gewiss nicht vom Marketing in seine Rede schreiben lassen.
Zebra Technologies, profitabler US-Hersteller von Spezialdruckern für Barcodes, ID-Karten und RFID-Labels, wird voraussichtlich noch in diesem Jahr die Umsatz-Milliarde knacken. Ohne das Engagement seiner Vertriebspartner wird der Konzern seine ehrgeizigen Wachstumspläne kaum verwirklichen können. Mit dem Programm »Partner First« hat der Etikettendrucker-Hersteller vor zwei Jahren die Grundlagen für die Zusammenarbeit mit Technologiefirmen, Distributoren und Resellern gelegt. Den gemeinsamen Kurs will Zebra nun ausbauen. Nicht von ungefähr hat Zebra kürzlich 500 Partner aus über 50 Ländern in Las Vegas versammelt. Das »Global Summit« unterstreicht Zebras Ziel, international noch stärker wachsen zu wollen. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt Zebra bereits außerhalb der USA. Große Wachstumschancen sieht CEO Gustafsson in Europa, vor allem in Russland, aber auch außereuropäisch in Indien, China oder Brasilien soll Zebra deutlich zulegen. Rund zwölf Prozent seines Umsatzes, rund 120 Millionen Dollar, will der Hersteller dieses Jahr in das Marketing und den Vertrieb stecken. 50 Millionen Dollar fließen in die Entwicklung neuer Produkte, in Kürze werden fünf neue Drucker vorgestellt. Darunter ein RFID-Printer für den mobilen Einsatz.