Zentrale Datensicherung für 75 Standorte
Zentrale Datensicherung für 75 Standorte Verlässliche und aktuelle Informationen sind das A und O solider Verwaltungsentscheidungen. Für 75 weit verstreute Standorte der Kultusverwaltung Baden-Württemberg ist die zentrale Datensicherung die Basis für solche Informationsqualität.



Der öffentliche Sektor in Deutschland befindet sich im Wandel. Knappe Kassen, geringere Ressourcen sowie der Ruf nach einer länderübergreifenden Zusammenarbeit machen umfangreiche Reformen notwendig. Die Institutionen der öffentlichen Verwaltung stehen vor der Herausforderung, Kosten einzusparen, die Verwaltung zu modernisieren und mehr Bürgernähe zu schaffen. Dies hat deutliche Auswirkungen auf die Anforderungen an die IT. Während die Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung im Dienste der Bürger stehen, soll die IT für eine schnelle und effiziente Erledigung dieser Aufgaben sorgen. Bei dieser Vergaben ist das Informatikzentrum der Landesverwaltung Baden-Württemberg (IZLBW) als landesweiter IT-Dienstleister besonders gefordert. Das IZLBW betreibt unter anderem ein Service-Rechenzentrum für die Datenverarbeitung der Innenverwaltung sowie weiterer Ressorts der Landesverwaltung. Daneben reicht das Leistungsspektrum aber von Beratung, Test und Erprobung von Systemen und Anwendungen über die Durchführung von Projekten bis hin zu kompletten Dienstleistungspaketen eines Rechenzentrumsbetriebs. Oberste Priorität im Informatikzentrum hat die Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit aller Datenverarbeitungsanwendungen sowie die bestmögliche Zugangs- und Zugriffssicherheit.
Stets aktuelle Daten
Seit einiger Zeit hat das IZLBW auch als zentraler Dienstleister die Betreuung der Arbeitsplätze in den 75 Dienststellen der Kultusverwaltung übernommen. Diese Arbeitsplätze sind in ihrer Art ganz verschieden: sie reichen vom Schulbauernhof mit zwei Mitarbeitern über Heimsonderschulen bis hin zu den Staatlichen Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung mit bis zu 40 Angestellten. Die Mitarbeiter der Standorte sollen sich nicht um Details der Datenverarbeitungslösungen kümmern müssen. Vielmehr sollen umgekehrt die IT-Lösungen die Angestellten bei ihrer täglichen Arbeit quasi geräuschlos unterstützen. Nicht zuletzt heißt das, dass sämtliche Daten stets aktuell vorliegen müssen. Um ein tägliches Wechseln der Bänder in den Laufwerken der Bauart Digital Linear Tape (DLT) beziehungsweise Digital Data Storage (DDS) durch die Mitarbeiter vor Ort unnötig zu machen, entschied man sich beim IZLBW für die Einführung einer zentralen Datensicherungslösung. Dafür sprach auch die Tatsache, dass die Anbindung der Standorte über kostengünstige, aber deswegen auch relativ leistungsschwache DSL-Leitungen mit nur 512 KB/s Durchgangsleistung realisiert ist.
Zentrale Managementkonsole
Im Herbst 2004 begann das IZLBW mit der Sondierung geeigneter Lösungsmöglichkeiten. Aufgaben, die bis dato aufgrund der Betreuung der Standorte durch verschiedene Dienstleister nur dezentral geleistet werden konnten, sollten so weit wie möglich reduziert werden. Nach der Evaluierung der am Markt befindlichen Angebote entschied sich das IZLBW für EMC RepliStor, das durch die Übernahme von Legato im Jahr 2003 in das EMC-Produktportfolio aufgenommen wurde. Der IT-Dienstleister hatte bereits für andere Standorte die Backup-Software NetWorker von Legato im Einsatz und kannte die Produkte des Unternehmens. »RepliStor tangiert unsere IT-Installationen am wenigsten und schreibt beispielsweise keine Daten in die Registry«, begründet Thomas Staudenmaier, Systemadministrator für Backup-Prozesse, die Entscheidung für die Backup-Software. Zudem biete RepliStor, so Staudenmaier weiter, eine zentrale Managementkonsole, was den Anforderungen der Landesverwaltung Baden-Württemberg bei der Zentralisierung der Datensicherung gerecht werde. Im Zuge der kompletten IT-Neuausstattung für die 75 Standorte wurde von EMC zusammen mit dem Gilchinger IT-Dienstleister Orchestra Service auch die Lösung für das Backup implementiert. Da am zentralen Standort der Landesverwaltung in Stuttgart die Platten- und Backup-Kapazitäten sowie die Netzwerkanbindungen zur Verfügung standen, reduzierte sich der Aufwand für Installation und Konfiguration des zentralen RepliStor-Servers sowie die Installation der RepliStor-Clients in den 75 Außenstellen deutlich. EMC RepliStor verbessert die Verfügbarkeit von Daten durch Bereitstellung von ortsunabhängigen Echtzeit-Replikationen an einem oder mehreren Standorten. Die Daten können beispielsweise für Offline-Backup-Verarbeitung, Daten- und Systemwiederherstellung, Datenverteilung und Anwendungstests genutzt werden.
Zukunftssichere Lösung
Bei dem von RepliStor gesicherten Umfeld handelt es sich momentan um etwa 400 GB Daten, die innerhalb eines Jahres angefallen sind und durch klassische Microsoft-Office-Anwendungen erzeugt wurden. Alle Dokumente auf den zentralen Laufwerken werden grundsätzlich auf dem zentralen Server, einer EMC Clariion CX 600, gespeichert. Nur Betriebssysteme und Applikationen sind ausgenommen, da diese schnell von einer CD wieder hergestellt werden können. Ausgelegt ist die Speicherkapazität auf insgesamt drei Jahre. Sollte das Limit früher erreicht werden, wird ein Ausbau der Plattenkapazität notwendig. Die Zentralisierung der Datensicherung war ein wichtiger Schritt bei der Unterstützung der Outsourcing-Projekte des Informatikzentrums in Baden-Württemberg, da durch die zentrale und externalisierte Datensicherung eine saubere Schnittstelle zur Verfügung steht. Die Sachbearbeiter an den einzelnen Standorten werden dagegen mit den Details der Datensicherung nicht mehr behelligt, sie freuen sich einfach, dass sie für ihre vielfältigen Verwaltungsaufgaben immer auf aktuellen Daten aufsetzen können.
Bewährungsprobe bestanden
Die Einführung der zentralen Lösung hat sich bereits im Ernstfall bewährt. »Ein ganzer Standort musste seit Einführung von RepliStor von uns komplett wiederhergestellt werden«, erinnert sich Dagmar Cyron, stellvertretende Projektleiterin für das Outsourcing-Projekt der Kultusverwaltung Baden-Württemberg. »Hätten wir die Software nicht im Einsatz gehabt, hätte ein Mitarbeiter vor Ort die Daten lokal wiederherstellen müssen.« Damals war ein Controller am Server ausgefallen. Innerhalb von zwei Tagen war die Wiederherstellung ohne Vor-Ort-Präsenz beendet. Weitere Ausfälle sind bisher ausgeblieben.
Tanja Diallo ist freie Autorin in Steinau.