Die zunehmende Verbreitung von Smartphones führt dazu, dass es selbst im Privatleben kaum noch Handyfreie Räume gibt. Selbst im Bad und Schlafzimmer gehört der regelmäßige Kontrollblick aufs Display für die meisten Deutschen fest dazu.
Smartphones sind eine unglaublich praktische Erfindung, mit Ihnen hat man neben der Telefonie auch die anderen heutzutage wichtigen Kommunikationswege wie Internet und Email stets parat. Das führt jedoch auch dazu, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwinden. Bei immer mehr Nutzern wird das Smartphone bereits zu einem regelrechten Suchtmittel, dessen Fehlen zu typischen Entzugserscheinungen wie Nervosität und Schweißausbrüchen führt. Wie abhängig die meisten Deutschen inzwischen im Alltag von ihrem kleinen »Taschenherold« sind, zeigt jetzt eine Studie des Marktforschungsinstitutes Harris Interactive im Auftrag von Lookout, einem Anbieter von Sicherheitslösungen für Smartphones:
Demnach leben 94 Prozent der Nutzer stetig mit der Sorge, sie könnten ihr geliebtes gerät verlieren. Wenn dieser Fall tatsächlich einmal eintritt und sie ihr Smartphone nicht mehr auffinden können, reagieren 73 Prozent nach eigenem Bekunden »panisch«, auch wenn es meist nur in einer anderen Hose ist und schnell wieder gefunden wird. Dementsprechend kontrollieren gut 60 Prozent der Nutzer mindestens einmal pro Stunde, ob das Mobiltelefon noch da ist und ob sie neue Nachrichten empfangen haben oder sich vielleicht spannende Neuigkeiten in Sozialen Netzwerken und dem Web 2.0 ergeben haben. Dieser zwanghafte Kommunikationstrieb kennt kaum noch Grenzen, selbst im Schlafzimmer und Bett gehört er für 54 Prozent fest zum täglichen Leben. 20 Prozent greifen nach eigener Aussage sogar nach dem Sex als erstes zum Smartphone (siehe auch: Smartphone wichtiger als Sex). Das mag zwar gesünder sein als die sprichwörtliche Zigarette danach, romantisch ist es jedoch höchstens für absolute Techniknerds, die dann am besten gleich noch das Erlebte Twittern.
--- forum[x] ---Auch in anderen Bereichen führt dies immer häufiger dazu, dass die Grundregeln des sozialen Miteinanders zu Gunsten der Hosentaschencomputer außer Kraft gesetzt werden. So ist es beispielsweise für 30 Prozent der über 2000 befragten Nutzer selbstverständlich, auch während gemeinschaftlichen Begebenheiten wie dem familiären Essen das Smartphone stets griffbereit zu haben und auf Anfragen sofort zu antworten. Trotz Verbotes ist es darüber hinaus für ein Viertel völlig normal, das Gerät auch während der Autofahrt in der Hand oder direkt am Ohr zu haben.