Zentralisierung bei der Telekom

5.000 Mitarbeiter werden versetzt

30. September 2010, 14:35 Uhr | Folker Lück
Telekom-Zentrale in Bonn: 5.000 Mitarbeiter werden an neuen Großstandorten zusammengelegt.

Die Deutsche Telekom zentralisiert ihren Mittelstandsvertrieb und die IT-Infrastruktur. Dafür werden in den nächsten Jahren rund 5.000 Beschäftigte an neuen Großstandorten zusammengelegt. Die Gewerkschaft Verdi protestiert.

Rund 5.000 Telekom-Mitarbeiter werden in den kommenden zwei Jahren ihren Arbeitsort wechseln müssen. Die IT-Standorte sollen von 96 auf fünf Einrichtungen verringert werden. In den Bereichen Geschäftskundenservice und Vertrieb für den deutschen Mittelstand sollen die bislang 43 Büros mit weniger als zehn Mitarbeitern und 83 Außenstellen mit durchschnittlich 44 Beschäftigten in neun Vertriebs- und Service-Zentren sowie 28 regionalen Vertriebsbüros zusammengeführt werden.

Ziel der Zentralisierung sei es, Reibungsverluste zu verringern und die Schlagkraft zu erhöhen. Obwohl ein Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi droht, sieht die Telekom keine Alternative zu ihrem Beschluss: Um die eigenen Marktposition zu stärken und Beschäftigung zu sichern, müsse die »unzeitgemäße, kleinteilige Flächenstruktur« überwunden werden. Der Arbeitsplatz aller betroffenen Beschäftigten bleibe erhalten. Zudem will die Telekom einen zweistelligen Millionenbetrag in Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter und in die Modernisierung der Arbeitsplätze investieren.

Die Gewerkschaft Verdi reagiert empört: »Die Zentralisierung rüttelt an den Existenzgrundlagen vieler Beschäftigter«, sagte Verdi-Vorstand Lothar Schröder. Die Standortverlagerungen seien kunden- und servicefeindlich. Verdi will nun Protestmöglichkeiten ausloten, denkbar seien zum Beispiel Aktionen außerhalb der Arbeitszeit.

Betroffen von den Schließungsplänen sind unter anderem die Standorte Trier, Osnabrück, Wiesbaden, Frankfurt/Oder, Würzburg, Münster und Rosenheim. Profitieren werden unter anderem die Städte Frankfurt am Main und Düsseldorf, wo jeweils neue Zentren mit rund 800 Beschäftigten entstehen. Kosten für Umzüge will der Konzern übernehmen.


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