Viel schlimmer sind allerdings die Peinlichkeiten, die sich Apple aktuell in punkto Software und Datensicherheit leistet. Innerhalb von nur einer Woche traten sowohl beim mobilen Betriebssystem iOS als auch bei macOS schwerwiegende Sicherheitslücken zutage. Bei macOS High Sierra konnten einfache Nutzer sich mit ein paar Klicks Admin-Zugang verschaffen. Der Bug ließ sich zudem bei aktivem Remote-Zugriff auch aus der Ferne ausnutzen. Zwar lieferte Apple schnell einen Patch, dieser blockierte dann aber die Dateifreigabe. Nutzer mussten einen Workaround händisch in die Terminal-Konsole eingeben. Zu allem Überfluss brachte Apple mit der nächsten macOS-Aktualisierung den Bug wieder auf die MacBooks zurück. Warum Apple den Fix nicht in die neue Aktualisierung einpflegte, ist absolut unverständlich. Auch Apple äußert sich dazu nicht, entschuldigte sich lediglich für diesen Fauxpas.
Drei Tage später sorgte dann ein iOS-Update dafür, dass iPhones und iPads ab dem zweiten Dezember reihenweise abstürzten, wenn bestimmte lokale Benachrichtigungen eintrafen. Das sorgte für einen Crash des Springsboard-Prozesses und versetzte betroffene iOS-Geräte in Absturzschleifen. Auch hier lieferte Apple den Patch schnell nach, aber auch hier war der Fix nicht ohne Probleme aufzuspielen. Nutzer sollten erst auf dem Gerät alle Benachrichtigungen vorhandener Apps abdrehen — ein schwieriges Unterfangen, wenn sich das Smartphone in einer Reboot-Schleife befindet.
Bislang lebt Apple noch von seinem guten Image, durchdachte, leicht zu bedienende und vor allem funktionierende IT bereitzustellen. Doch vor allem die Schlampereien bei der Software-Entwicklung nagen am Nimbus der perfekt abgestimmten Hard- und Software. Vielleicht sollte sich Cupertino wieder auf die Pflege bestehender Funktionen konzentrieren, statt immer neue Features und Funktionen einzubauen. Zumal Dinge wie »Animojis« für Schulkinder eine nette Spielerei sind, aber für produktive Anwendungsfälle — und gerade hier trumpften Apple-Geräte in der Vergangenheit auf — rein gar nichts bringen.