Unwürdige Arbeitsbedingungen

Apple-Zulieferer gerät ins Kreuzfeuer

30. Juli 2013, 11:16 Uhr | Stefan Adelmann
Die Arbeitsbedingungen der Pagetron-Werke sollen katastrophal sein (Foto: CLW)

Apple beweist kein gutes Händchen mit seinen Zulieferern. Nach Foxconn steht jetzt auch Pegatron für seine ausbeutenden Praktiken in der Kritik.

Der Apple-Zulieferer Pegatron ist nach einem Bericht der Organisation China Labor Watch (CLW) ins Kreuzfeuer der Öffentlichkeit geraten. CLW schleuste verdeckte Mitarbeiter in die Fertigungswerke des taiwanesischen Herstellers und stieß dort nach eigenen Aussagen auf wenigstens 86 Arbeitsrechtverstöße. Laut den Ermittlern setzt sich Pegatron neben nationalen und internationalen Vorgaben auch gegen den sozialen Kodex von Apple hinweg.

In einem chinesischen Werk werden demnach die Angestellten durch Knebelverträge zu Arbeitszeiten von bis zu 69 Stunden pro Woche gezwungen. Sieben-Tage-Wochen sollen keine Seltenheit sein. Und Gehalt gibt es laut CLW erst nach einer Frist von drei Monaten. Arbeiter die dem Druck nicht standhalten, bekommen dagegen keinen Lohn.

Zusätzlich deckt der Bericht auf, dass die Arbeiter durch Vorgesetzte schikaniert werden sollen. So gibt es nur wenige Toiletten, keine Sitzplätze und regelmäßige Beschimpfungen. Das geht laut CLW aus Interviews mit rund 200 Werksmitarbeitern von Pegatron hervor.

Apple will einschreiten

Apple hat angekündigt, den Berichten der China Labor Watch nachzugehen und die Arbeitsbedingungen der Zulieferer stärker zu überwachen. Zwar gab es schon zuvor regelmäßige Inspektionen, diese sollen laut Medienberichten allerdings seitens Pegatron verfälscht worden sein.

Wie aus dem Bericht der CLW hervorgeht, hat mindestens ein Mitarbeiter an einem iPhone mit Plastikschale gearbeitet. Das könnte ein klarer Hinweis auf die Fertigung eines günstigeren iPhone/Modells