Sowohl in der EU als auch in den USA sind derzeit Gespräche um die Erlaubnis der Mobilfunknutzung in Flugzeugen im Gange. Fällt das Verbot, könnte sich ein großer Markt für Netzausstatter und –Betreiber auftun.
Die EU hat die Regelung zur Nutzung von Smartphones, Tablets und E-Book-Readern in Flugzeugen gelockert. Demnach ist die Luftfahrttechnik so ausgereift, dass der Betrieb der Mobile-Devices während des Starts und der Landung keine Gefährdung mehr darstellt. »Meine Bitte um Überprüfung der Leitlinien stützt sich auf einen klaren Grundsatz: Was nicht sicher ist, sollte auch nicht erlaubt sein, aber was sicher ist, darf im Rahmen der Vorschriften benutzt werden«, sagt EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. Die Nutzung mobiler Telefonie und Online-Dienste bleibt jedoch vorerst, wie 2008 geregelt, auf speziell ausgestattete Flugzeuge beschränkt. Allerdings zieht auch hier die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) eine mögliche Lockerung in Betracht. »Diese Prüfung braucht Zeit und muss auf der Grundlage von Fakten erfolgen«, erklärt der EU-Verkehrskommissar. »Wir erwarten, dass die neuen EU-Leitlinien zur Benutzung von Sendegeräten an Bord von Flugzeugen europäischer Fluggesellschaften nächstes Jahr vorliegen werden.«
Derzeit benötigen Maschinen die Genehmigung der Behörden und spezielle Mobilfunkzellen an Bord, um entsprechende Dienste zu gewährleisten. Aufgrund dieses hohen technischen Aufwandes setzen sowohl die Luftfahrtunternehmen als auch die Netzbetreiber die Kosten für Telefonie, SMS und Mobil-Internet über den Wolken sehr hoch an. Sollte die EASA jedoch die Genehmigung geben, könnte der Mobilfunk in Zukunft mit den technischen Voraussetzungen in jedem Flugzeug möglich sein. Laut Kallas soll eine Entscheidung in rund einem Jahr fallen.