Smartphone-Kunden können sich auf bessere Zeiten in den Zügen der Bahn freuen: Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica sorgen künftig gemeinsam für die LTE-Verbindung in den ICE-Zügen.
Der diesjährige Netz-Test der CRN-Schwesterpublikation »Connect« offenbarte gravierende Mängel bei der mobilen Datennutzung auf Bahnreisen. Im ICE funktionierten laut Connect nur 41 bis 65 Prozent der entsprechenden Verbindungen. Grund dafür sind die hohen Geschwindigkeiten der Züge. Mit LTE ließe sich dieses Problem lösen: Die Technologie bietet stabile Übertragungsraten bis zu einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern. Bislang versorgte jedoch ausschließlich die Deutsche Telekom die schnellen Züge mit Repeatern. Bei der Telefonquailität profitierten davon zwar die Nutzer aller Provider, beim Datenempfang nur Telekom-Kunden.
Der Kunden-Frust im ICE soll aber bald ein Ende haben: Die Düsseldorfer Tageszeitung Rheinische Post zitiert hierzu Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum, der dem Blatt gegenüber bestätigte, dass Vodafone, die Telekom, Telefónica und die Bahn gemeinsam planen, so schnell wie möglich alle Fernzüge mit neuen Repeatern auszurüsten. Damit können künftig auch die LTE-Signale von Vodafone, O2 und E-Plus verstärkt werden.
Wer die beträchtlichen Kosten für den Ausbau trägt, ist noch nicht bekannt. Laut Bahn kostet eine Repeaterstation rund 30.000 Euro. Bei 260 Zügen mit jeweils zehn Wagen summiert sich die Investition auf 78 Millionen Euro. Wann genau die Kunden tatsächlich besser surfen können, steht derzeit noch nicht fest. Allerdings hatte die Bahn kürzlich angekündigt, dass im Laufe des Jahres 2016 alle Kunden kostenloses WLAN in den Zügen nutzen können.