Nachdem bereits der Chipbranchenprimus Intel bei dem Versuch, Notebook-Komponenten mit seiner White-Book-Initiative zu vereinheitlichen, grandios gescheitert ist, macht nun der Bundestag einen Vorstoß in diese Richtung.
Was Intel nicht geschafft hat und im Grunde durchaus im Sinne des Verbrauchers ist, will nun der Bundestag richten. Tragbare Computer sollen nach dem Willen des Bundestags bald europaweit nur noch mit einheitlichen Netzteilen erhältlich sein. Der Petitionsausschuss des Parlaments wird eine entsprechende Initiative an das Europäische Parlament weiterleiten, wie das Gremium am Donnerstag in Berlin mitteilte. Damit soll das Wirrwarr aus verschiedenen Netzteilen für Notebooks ein Ende haben.
Derzeit haben verschiedene Hersteller in der Regel nicht miteinander kompatible Ladegeräte. Auch bei einer Marke können neuere Notebooks oft nicht mit alten Netzteilen betrieben werden. Findige Zubehör-Anbieter bieten zwar mittlerweile auch ansatzweise Universal-Netzteile für Notebooks an, doch eine Firma, die auch hier wie so oft, gründlich aus der Reihe tanzt, ist Apple. Der Endkunde muss dementsprechend höhere Preise für spezielles Apple-Zubehör hinlegen.
»Eine Vereinheitlichung wäre sowohl aus Verbrauchersicht als auch unter ökologischen Gesichtspunkten wünschenswert«, schreiben die Abgeordneten des Ausschusses, die den Antrag einstimmig auf den Weg zur EU brachten. Alte Netzteile verursachen nach Angaben der Europäischen Kommission jährlich Tausende Tonnen Müll. Bei den Ladegeräten für Handys ist eine Vereinheitlichung bereits in Arbeit. Auf Druck der EU-Kommission hatten sich führende Hersteller von Mobiltelefonen im vergangenen Jahr 2009 auf einen einheitlichen Standard geeinigt.