Sieben Tipps für das richtige Verhalten

Der Japan-Knigge

20. März 2017, 8:15 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ein "Ja" ist anders zu verstehen

Bei der Kommunikation kann es ebenfalls leicht zu Missverständnissen kommen. Sagt ein Japaner "Ja", will er damit zeigen, dass er seinen Gesprächspartner verstanden hat, aber nicht unbedingt, dass er zustimmt. Umgekehrt wird man in Japan selten ein "Nein" hören – es ist schlichtweg verpönt. Statt dessen verwenden die Japaner lieber Wendungen wie "Das ist anders", "Das ist ein bisschen ..." oder "Das wird schwierig"“. Wenn ein Geschäftspartner sagt, dass er noch einmal über ein Angebot nachdenken möchte, kann man das als Ablehnung interpretieren.

Geschenke gehören in Japan zum guten Ton, wobei die Verpackung und die Marke wichtiger sind als die Originalität des Inhalts. Sie sollten nicht zu wertvoll sein, um den Beschenkten nicht in Verlegenheit zu bringen, aber andererseits auch nicht zu billig, empfiehlt die AHK Japan. Das Geschenk sollte man im Laden professionell einpacken lassen, jedoch nicht mit weißem oder schwarzem Papier. Der Empfänger wird ein Geschenk meistens nicht sofort auspacken, das gilt als gierig, sondern beiseite legen. Nach dem Treffen kann man jedoch beim nächsten Kontakt mit einem gleichwertigen Gegengeschenk rechnen.

Gemeinsames Essen und vor allem Trinken bietet Raum für Privates
Beim Essen im Restaurant ist dann Platz für etwas privatere Themen. Die Japaner sehen dies als gute Gelegenheit, ihren Gesprächspartner wirklich kennenzulernen. Auf keinen Fall sollte man seine Essstäbchen senkrecht in die Reisschüssel stecken, das ist nur ein Beerdigungsbrauch. Nimmt man sich Essen von gemeinsamen Schüsseln oder Tellern auf den eigenen Teller, sollte man nicht die eigenen Stäbchen dazu benutzen. Gibt es dafür keine Extrastäbchen, dreht man die eigenen Stäbchen um und greift mit dem anderen Ende zu. Noch ungezwungener wird es beim Trinken. In Japan ist es in vielen Branchen üblich, regelmäßig nach Feierabend mit den Kollegen in eine Kneipe zu gehen, um sich dort zu unterhalten und besser kennenzulernen. Die Trennung zwischen Beruflichem und Privatem ist weniger ausgeprägt als in Deutschland. Traditionell schenkt man sich immer gegenseitig ein. Dabei wird das Glas oder der Becher mit beiden Händen dem Einschenkenden entgegengehalten. Will man nichts mehr trinken, lässt man einfach einen Rest im Glas übrig.

Die wichtigsten Redewendungen für den Messebesuch
Mit Unterstützung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Hannover Chado-Kai e. V. hat Vogel Business Media die wichtigsten Redewendungen für den Messebesuch zusammengestellt.


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